Festival-Projekt des Theaters Beuel "Save the World II" zum Thema Klimawandel

Beuel · Fünfzehn Minuten. Mehr Zeit gibt es nicht. Fünfzehn Minuten, um einen Ansatz aus der Umwelt- und Klimaforschung zu präsentieren. Ein theatraler "Science Slam", bei dem Künstler und Wissenschaftler Hand in Hand arbeiten müssen.

Ihr Parcoursbeitrag heißt "Das jüngste Gericht": Michael Kühn ist Klimapolitikexperte bei der Welthungerhilfe, Suse Wächter arbeitet als Regisseurin und Puppenspielerin.

Ihr Parcoursbeitrag heißt "Das jüngste Gericht": Michael Kühn ist Klimapolitikexperte bei der Welthungerhilfe, Suse Wächter arbeitet als Regisseurin und Puppenspielerin.

Foto: Johempel

Das ist das Grundkonzept des Klimaparcours, der auch bei der Neuauflage von "Save the World" auf dem Gelände der Schauspielhalle Beuel im Mittelpunkt des Geschehens stehen wird.

An sechs Themenstationen werden Experten verschiedener in Bonn ansässiger Institutionen wie der Welthungerhilfe, den Vereinten Nationen oder des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik am 19. und 20. September zusammen mit Puppenspielern, Choreografen und Filmemachern auf die globale Erwärmung und ihre Folgen aufmerksam machen.

"So ein Parcours kann überhaupt nur in Bonn realisiert werden", erklärt Organisatorin Andrea Tietz. "Das ist ein Alleinstellungsmerkmal dieser Stadt, das vielen Bürgern anscheinend gar nicht bewusst ist. Quadratmetermäßig ist Bonn internationaler als Berlin. Überall multilaterale Verknüpfungen und internationale Organisationen - das wollten wir nutzen. Wissenschaft und Theater dabei zusammenzubringen, erschien uns naheliegend, da immerhin beide Disziplinen auf ihre Art versuchen, die Welt zu erklären. So entstand ,Save the World' mit dem Klimaparcours als Herzstück der Veranstaltung."

Dieser stellt sowohl Künstler als auch Fach-Experten vor beträchtliche Herausforderungen - denn beide müssen zusammen agieren und in dem gesteckten Zeitrahmen ihre Botschaft vermitteln. "Für alle Beteiligten ist es ein Abenteuer. Die Wissenschaftler müssen davon überzeugt werden, dass auch sie auf der Bühne stehen müssen, um ihr Thema authentisch zu vermitteln. Und die Künstler, die es in der Regel gewohnt sind, einen Text zu kriegen und ihn dann zu ihrem eigenen zu machen, stehen auf einmal vor der Situation, dass die Experten ihre Inhalte einfordern. Im vergangenen Jahr war das für beide Seiten ungeheuer befruchtend."

Viel Zeit bleibt dabei nicht, um ein passendes Konzept zu entwickeln. "Viele der Experten haben so einen engen Terminplan, dass Proben nur mit Mühe zu realisieren sind. Im Schnitt treffen sie sich zweimal mit den Künstlern, danach gibt es noch eine Technik- und zwei Hauptproben, und dann muss das Ganze stehen. Andererseits wollen die mitmachen. Nick Nuttall vom Sekretariat für die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen macht zum Beispiel zum zweiten Mal mit - aber auch nur, weil wir hier in Bonn sind. Würden wir ,Save the World' in Berlin zu inszenieren versuchen, hätten wir keine Chance, jemanden wie ihn zu kriegen."

Termin: 19. und 20. September, jeweils 14 und 17 Uhr, auf dem Gelände der Halle Beuel. Eintrittskarten für 14,90 Euro (ermäßigt 8,90 Euro) gibt es in den Bonnticket-Shops der GA-Geschäftsstellen.

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