Tipps für die Kultur-Woche Revolution der Künste mit Monet, Renoir und van Gogh

Es sind Bilder, die einen nicht loslassen: In diesen Tagen erinnert man sich an das Ende des Zweiten Weltkriegs im Rheinland vor 70 Jahren und blickt gebannt auf die vielen Dokumente, die diese Momente der Agonie, der Kapitulation und Befreiung, die die Ruinen, die Toten, Verletzten und Entwurzelten festgehalten haben.

LVR-Landesmuseum, Eröffnung 19 Uhr.

Der Bonner Fernsehjournalist Michael Kloft hat eine ausgezeichnete Filmdokumentation zusammengestellt, die unter dem Titel "Als der Krieg nach Deutschland kam: Der Weg nach Köln" den beschwerlichen und opferreichen Weg der US-Truppen nachzeichnet und sich auf ausgezeichnetes Amerikanisches Filmmaterial stützt.

Die US-Truppen hatten zahlreiche Kameramänner dabei, außerdem Foto-Journalisten, die für die großen US-Magazine Impressionen von der Front lieferten. Kloft konfrontiert diese Bilder mit den Durchhalteparolen von Hitlers Heeresleitung. Die absolut sehenswerte 44-minütige Dokumentation (Auftakt einer vierteiligen Reihe) befindet sich in der Online-Mediathek der Bundeszentrale für Politische Bildung (www.bpb.de). Man sieht den umkämpften Vormarsch der GIs, wie die Artillerie Städte beschießt, verfolgt den Häuserkampf.

Die Spuren der Verwüstung in Köln, aber auch in Dresden haben zwei große Fotografen festgehalten: Hermann Claasen fotografierte die Ruinen von Köln, veröffentlichte 1947 sein Werk "Gesang im Feuerofen", sein Kollege Richard Peter brachte 1950 seinen Bildband "Dresden, eine Kamera klagt an" heraus. Das Landesmuseum zeigt ab Mittwoch 200 Vintage-Prints, Kontaktbögen und Dokumente aus den Nachlässen beider Fotografen und beleuchtet die Vorgeschichte der Bildbände.

Alanus-Hochschule, Programm unter www.alanus.edu/augenblickmal

Mit künstlerischem Speeddating und Workshops, Vorträgen und Ausstellungen, Theateraufführungen und Diskussionsrunden bietet die Alanus Hochschule vom Freitag bis zum Sonntag ihre traditionellen Tage der Offenen Tür ("Augen.Blick.Mal"). Und damit die Gelegenheit, diese lebendige, quirlige, innovative Institution hautnah kennenzulernen. Ob es der Blick in Ateliers ist, der Plausch mit Studenten und Dozenten, der Kaffee im Campus II an der Villestraße: Es macht einfach Spaß, diesen Bonn-Alfterer Kreativ-Tank zu besuchen. Das Schöne: Man kann sich treiben lassen oder im Rahmen der geführten Tour "Blickpunkte der Hochschule" fünf bis sechs Stationen im Sauseschritt durchlaufen. Ein kostenloses Pendel-Taxi verbindet Campus I, Johannishof (Bildhauerei, Malerei, Eurythmie, Schauspiel), mit Campus II (Architektur, Bildung, Kunsttherapie, Wirtschaft).

Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Eröffnung 11 Uhr

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit: Dass die Französische Revolution auch die Kunst aufgemischt, ihr große Freiräume eröffnet hat, das will die neue Ausstellung der Kunstkammer Rau im Arp Museum Bahnhof Rolandseck belegen. Am Sonntag wird die Ausstellung "Revolution der Bilder" eröffnet, man darf sich auf einen neuerlichen Einblick in die Schätze dieser hochkarätigen Sammlung freuen, die wie bei früheren Präsentationen durch prominente Leihgaben ergänzt werden. Mit Werken von Nicolas Poussin und Claude Monet, Vincent van Gogh, Auguste Renoir, Jacques-Louis David und vielen anderen umspannt die Schau einen Zeitraum von 250 Jahren. Der Bogen reicht vom Widerstand gegen das Reglement der Königlichen Akademie über Inszenierung eines aufgeklärten Bürgertums bis zum Aufbruch der Künste unter dem flirrenden Licht des Impressionismus.

Die ganz persönlichen Tipps der Feuilleton-Redakteure für eine spannende Kultur-Woche.

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