Haydn-Festival in Brühl Permanente Stimmungswechsel

Unter dem Motto "Starke Frauen - große Sinfonien" stand das Debüt des Wroclaw Baroque Orchestra beim Haydn-Festival unter dem Dach der Brühler Schlosskonzerte. Das Orchester, das 2006 von dem Cellisten und Dirigenten Jaroslaw Thiel gegründet wurde, eröffnete den Abend mit Haydns Sinfonie c-Moll Nr. 52.

Zwar konnte man in dieser den Schwung des Orchesters erahnen, jedoch zeigte es sich in erster Linie recht vorsichtig und wirkte ein wenig unsicher. Dies legte sich jedoch mit dem Auftritt der "starken Frau" Olga Pasichnyk, die zunächst in der Szene "Berenice, che fai?" von Haydn zu hören war.

Ausdrucksstark erklang das Werk, das vor allem durch die wechselnden Stimmungen lebt und vom Wroclaw Baroque Orchestra solide begleitet wurde. Dramatischer wurde es dann mit Beethovens Arie "Ah! Perfido", in der die Stimmungswechsel vor allem durch die ausgezeichneten Holzbläser getragen wurden.

Mit warmem Timbre und ausdrucksstark setzte die Sopranistin die Arien um. Bei Felix Mendelssohn Bartholdys Arie "Ah, ritorna, et'a dell'oro" umschmeichelte Konzertmeister Zbigniew Pilch Olga Pasichnyks Sopran im langsamen Teil. Den großartigen Abschluss bildete eine weitere Sinfonie Joseph Haydns, seine 10. Londoner Sinfonie. Diese setzte das Wroclaw Baroque Orchestra unter der Leitung von Jaroslaw Thiel souverän um.

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