Bundesjugendorchester Open-Air-Festkonzert zu 125 Jahre Beethoven-Haus im Uni-Arkadenhof

BONN · Am kommenden Mittwoch wird das 125-jährige Bestehen des Beethoven-Hauses noch einmal ganz groß gefeiert - mit einem Open-Air-Konzert im historischen Ambiente des Arkadenhofs der Bonner Universität.

 Pure Begeisterung: Das Bundesjugendorchester bei einer Probe.

Pure Begeisterung: Das Bundesjugendorchester bei einer Probe.

Foto: Monika Rittershaus

Dass an diesem Abend die jungen Musiker des Bundesjugendorchesters (BJO) unter Leitung des früheren Kölner Generalmusikdirektors Markus Stenz das musikalische Programm übernehmen, ist für den Direktor des Beethoven-Hauses Malte Boecker so etwas wie ein Signal: "Wir wollten das Konzert unbedingt mit dem BJO machen, weil es das jüngste Spitzenorchester in Deutschland ist. In diesem Orchester sind Schüler im Alter von 15 bis 19 Jahren, die sich alle schon bei ,Jugend musiziert' oder in anderen Förderprogrammen durchgesetzt haben und hier ihre ersten professionellen Erfahrungen als Orchestermusiker sammeln können."

Dass das BJO in Bonn gegründet wurde und hier seinen formalen Sitz habe, seien weitere Gründe für die Entscheidung gewesen, sagte Boecker dieser Zeitung. "Aber es wird in dieser Stadt leider viel zu wenig wahrgenommen." Und hier sieht er das Beethoven-Haus in der Pflicht: "Ich möchte zeigen, dass das Beethoven-Haus nicht nur eine alte Dame ist, sondern voller Energie und Tatendrang steckt. Auch im Hinblick auf das Jubiläumsjahr 2020. Dafür ist das BJO, wie ich finde, die beste Versinnbildlichung." Unterstützt wird Boecker hier auch von der Vorstandsvorsitzenden des Vereins Beethoven-Haus, Tabea Zimmermann, die selbst Mitglied des BJO gewesen ist.

Man wolle mit dem Festkonzert ganz bewusst aus der klassischen Konzertsaalsituation ausbrechen und sei ganz bewusst das "Wagnis eines Open-Air-Konzertes" eingegangen. "Ich hoffe, dass uns da eine glückliche Hand beschieden wird", sagte Boecker. Sollte es regnen, muss das Konzert in der Uni-Aula stattfinden. Die Entscheidung darüber fällt am Montag. Sind die Wetteraussichten gut, werden an diesem Tag die Schönwetterkarten in den Vorverkauf gehen.

Das Bundesjugendorchester spielt am Mittwoch sein aktuelles Tourneeprogramm plus Beethoven: Das Chorfinale mit der "Ode an die Freude" aus Beethovens neunter Sinfonie: das op. 125 zum 125. Geburtstag, wie Tabea Zimmermann kürzlich anmerkte. Markus Stenz habe dieser Programm-Ergänzung sofort zugestimmt, sagte Boecker.

Die Solisten sind herausragende Nachwuchssänger, die von der Stiftung Podium Junger Musiker gefördert werden: Marie-Pierre Roy (Sopran), Julia Maria Spies (Alt), Martin Rainer Leipoldt (Tenor) und Robert Elibay-Hartog (Bass). Den Chorpart übernimmt der Philharmonische Chor Bonn unter der Leitung von Thomas Neuhoff.

Vor dem Finalsatz der Neunten erklingen noch Felix Mendelssohn Bartholdys Ouvertüre zu "Ein Sommernachtstraum" und Joseph Haydns Sinfonie Nr. 30 mit dem Beinamen "Alleluja". Für Boecker eine sehr sinnvolle Kombination: "Haydn, den Beethoven ja noch in seiner Bonner Zeit getroffen und kennengelernt hat, war ja einer der ganz wichtigen Mentoren." Und mit Mendelssohn Bartholdy stehe ein Komponist auf dem Programm, der sich sehr stark mit Beethoven identifiziert habe. "Das erlaubt uns, Beethoven in einem Kontext darzustellen."

Boecker wünscht sich, dass die Zusammenarbeit mit dem Bundesjugendorchester keine einmalige Angelegenheit bleibt. "Wenn wir über die Musikstadt Bonn reden, sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass das BJO in dieser Stadt seine Foren hat und wahrgenommen wird. Wir haben als Beethoven-Haus größtes Interesse daran, das weiter zu intensivieren."

Schönwetterkarten für das Open-Air-Konzert am Mittwoch, 30. Juli, 20 Uhr, im Arkadenhof der Universität Bonn gibt es bei günstigen Wetteraussichten ab Montag in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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