Bonner Augustinum Musikalischer Nachwuchs zeigt sein Können

BONN · Gemeinsames Musizieren schweißt bekanntermaßen zusammen, doch was tun, wenn man als Mitglieder des Bonner Jugendsinfonieorchesters durch Studium und Arbeit in alle Winde zerstreut wird? Die Antwort liegt eigentlich fast auf der Hand: Man gründet ein Projektorchester.

Genau das haben Mitglieder des BJSO 2002 getan und haben das Kammerorchester Ludus tonalis gegründet. Jedes Jahr im Sommer treffen sich die Musiker und fahren eine Woche gemeinsam weg, um einen Konzertabend zu gestalten.

Die Leitung übernimmt dabei seit über zehn Jahren Andreas Winnen. Das Ergebnis der diesjährigen Probenphase war nun im Bonner Augustinum zu erleben. Bei der Eröffnung mit Rossinis Ouvertüre zu "Die Italienerin in Algier", die vor allem durch das flotte Wechselspiel zwischen Bläsern und Streichern wirkte, durfte teilweise sogar schon der musikalische Nachwuchs mitspielen.

Mit den beiden folgenden Werken stellten sich die Streicher und Bläser des Orchesters jeweils getrennt vor. In Beethovens letztem Streichquartett (in einer Bearbeitung für Streichorchester) bewiesen die Streicher ihr Können. Lediglich ein wenig mutigeres Spiel hätte dem Werk gut getan.

Ähnlich anspruchsvoll sind auch György Ligetis Fünf Bagatellen für Bläserquintett. Dank des überaus starken Spiels der Flötistin und der Oboistin gelangen die kurzen Sätze hervorragend und präzise. Nach der Pause versammelte sich das gesamte Orchester noch einmal zu Beethovens erster Sinfonie.

Nachdem im ersten Satz der Übergang von der langsamen Einleitung in den Allegro-Teil noch etwas wackelte, wurde das Spiel aber von Satz zu Satz besser und endete mit einem Finalsatz, der keine Wünsche offen ließ. Südamerikanisch wurde bei der Zugabe, die Bratschist Benedikt Fassbender arrangiert hatte. So verabschiedete sich Ludus tonalis unter der Leitung Winnen (bei der Zugabe im Özil-Trikot) mit Samba-Rhythmen, bei denen auch der jüngste Nachwuchs mitwirkte.

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