Annett Gröschner im Buchladen 46 Mit der Linie 4 um die Welt

Bonn · "Zwischen den Gleisen wächst Gras", liest Annett Gröschner im Buchladen 46 aus ihrem neuesten Werk "Mit der Linie 4 um die Welt". Die Naumburger Straßenbahn war 1991 eingestellt worden. Doch dank der passionierten Straßenbahnliebhaber der Stadt konnte nicht allzu viel Gras über die Gleise wachsen.

Auf ihre Initiative fährt die Bahn mit der Nummer 4 nun wieder acht Haltestellen auf insgesamt 2,5 Kilometern Strecke an. Die Linie 4 fährt in Naumburg als Historische Bahn im Regelbetrieb. Straßenbahn, Schaffner und Fahrgäste sind "nicht von dieser Welt". Schon als Kind war sie gerne Straßenbahn gefahren, und in Urlauben hatte sie sich Städte über ihr öffentliches Verkehrsnetz erschlossen.

Als die Frankfurter Allgemeine Zeitung ihr 1999 anbot, für die Berliner Seiten eine Reportage über ihre Eindrücke der Stadt zu schreiben, war für sie klar: Es muss eine Erkundung per Straßenbahn sein. Drei Jahre lang fuhr sie für die FAZ in Berlin mit Linien, die Grenzen aufzeigten zwischen Ost und West, Stadt und Land, arm und reich.

Nach Beendigung des Projekts begann die Schriftstellerin in allen Städten, die sie privat oder beruflich bereiste, nach der Linie 4 Ausschau zu halten.

Sie fuhr mehrfach die Strecken ab, stieg hier und dort an interessanten Stationen aus und hielt ihre Beobachtungen fest. "In manchen Städten fährt die Linie 4 auf heißem Pflaster", erzählt Gröschner.

Gröschners Betrachtungen sind eine Mischung aus architektonischen, landschaftlichen, politischen, historischen und gesellschaftlichen Städtebeschreibungen. Ihr Blick aus der Linie 4 ist ein ganz persönlicher Blick auf die eigene und fremde Kulturen.

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