Kabarettistin Mia Pittroff im Pantheon Casino Menschmaschinen

BONN · Der zermürbende Novemberblues hat am dauerverregneten Ersten Advent seinen Höhe- oder vielmehr Tiefpunkt erreicht. Wie gut also, dass der Name Mia Pittroff im Kalender steht. Die in Bayreuth geborene und Berlin lebende Kabarettistin gastiert mit ihrem Programm "Ganz schön viel Landschaft hier" im Pantheon Casino. Und bringt einen im Nu auf ganz andere Gedanken.

Die junge Dame erinnert äußerlich frappierend an Audrey Tautou; im Gegensatz zu der französischen Filmschauspielerin verfügt Pittroff freilich über einen sehr sympathischen, fränkischen Akzent.

Und über die Gabe, wunderbar unzeitgemäße Positionen in ihrem philosophischen Kabarett einzunehmen. Mia Pittroff nähert man sich nämlich nicht via "sozialen Netzwerken", worüber ihr leidenschaftliches Anti-Facebook-Lied Auskunft gibt ("Du hast kein Format, aber dafür ein Profil"). Leute mit Handy-Freisprecheinrichtung am Ohr betrachtet sie als Vorstufe zur Menschmaschine.

Und fragt sich immer öfter: "Ist das noch ein Café oder schon ein Großraumbüro? Wenn mehr als fünf Personen schweigend hinter ihrem Laptop sitzen, verläuft die Grenze meiner Meinung nach fließend." Mia Pittroffs existenzialistische Gedanken treffen einen leichtfüßig und satirisch, aber nicht unverbindlich. Die Frau weiß, was sie sagt.

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