Theater Marabu in Bonn Magische Momente mitten im Meer

BONN · Was hat er denn bloß wieder angestellt, der kleine Pinguin? Keiner weiß es. Nur dass seine Mama ihn angeschrien hat - so laut, dass er dabei auseinandergeflogen ist: sein Kopf ins Weltall, der Bauch ins Meer, die Flügel in den Dschungel, der Schnabel in die Berge und der Po mitten in die Stadt. Nur die Füße sind noch übrig und wandern ziellos umher.

 Schattenspiele: Claus Overkamp und Tina Jücker.

Schattenspiele: Claus Overkamp und Tina Jücker.

Foto: Marabu

Zugegeben, das klingt erst einmal nicht wie der pädagogisch "passende" Stoff für Kinder ab drei Jahren. Doch "Schreimutter" nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Jutta Bauer ist zugleich eine Abenteuer- und eine Trostgeschichte.

Tina Jücker, Claus Overkamp und Bene Neustein haben ein 40 Minuten langes Stück Poesie daraus gemacht, das jetzt Premiere im Theater Marabu feierte und mitunter an den kleinen Prinzen erinnert.

Dazu gehen die drei technisch ganz neue Wege, arbeiten mit Overheadprojektoren, mit Schattenspielen und Wasser: ein visuelles Objekttheater, das einmal rund um den Globus führt.

Dazu kommt die passende Geräuschkulisse, plus Gesang und Mundorgelspiel. Schwarz und weiß gekleidet, mit gelben Schuhen und den typischen watschelnden Bewegungen, lassen die drei Akteure ihre Zuschauer direkt wissen, mit wem sie es dort zu tun haben. Gelb sind auch die Füße, die von Leinwand zu Leinwand laufen. Aber wo steckt der Rest?

Auf dem Mond zum Beispiel, wo gerade ein Astronaut die Spitze der Sichel erklimmt, bis er ein unbekanntes Flugobjekt entdeckt. Doch bevor er das inspizieren kann, kommt eine große schwarze Hand ins Bild, um es behutsam zu bergen. Nächstes Bild: das Meer, in dem eine Walmutter mit ihrem Jungen schwimmt und ein Tintenfisch sich verschluckt.

Der sich daraufhin ausbreitende, tiefblaue Fleck auf der Leinwand ist ein magischer Moment für sich. Ohne die Botschaft laut herausposaunen zu müssen. Sie bahnt sich schon ihren Weg, mitten durch den Tintenfleck hindurch. Keine Sorge: Kinder verstehen das.

Info

Auch am Sonntag, 14. September, 11 und 16 Uhr, (0228) 4 33 97 59

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