Margie Kinsky im Haus der Springmaus Lebenslust und Völlerei

Bonn · Das neues Soloprogramm der Endenicher Lokalmatadorin Margie Kinsky hatte im ausverkauften Haus der Springmaus Premiere.

Irgendwann gegen Ende der zweiten Hälfte sagt Margie Kinsky: "Jetzt kommt die Philosophie des Abends: Du musst aus Sch... Margarine machen." Ursprünglich ging es allerdings um eine ganz andere weiche Masse. Denn Kinskys neues Soloprogramm, das im ausverkauften Haus der Springmaus Premiere feierte, nennt sich, recht frei nach François Villon, "Ich bin so wild nach Deinem Erdbeerpudding". Es geht also um Lebenslust, um Völlerei wohl auch. Und der Exzess ist zumindest in Sichtweite. Was ja gar nicht so schlecht zu Margie Kinsky passt.

Der brodelnde Saal befindet sich im festen Griff von rheinischen Hausfrauen und Damenkegelclubs. Die 56-jährige Endenicher Lokalmatadorin bringt dieses Publikum mit reichlich eingeschenkten Schlüpfrigkeiten, nicht selten hart an der Grenze des Erträglichen, noch mehr zum Brodeln. Mehrfach bringt die überschäumende Künstlerin den Saal gar zum Überkochen, etwa mit dem Dildowitz über die junge, schlanke "Mini-Cooper-Futt".

Margie Kinsky ist eine erfahrene Comedyhäsin, die alle Tricks und Kniffe kennt und genau weiß, was ihre Fans hören wollen. In beträchtlichem Umfang ist das leider der zitierte, tiefergelegte Unten-rum-Humor.

Ihre Stärken spielt Margie Kinsky etwa in der Urlaubsepisode um den an der Raststätte vergessenen Sohn Jeremy aus: Die Komikerin ist als "römisch-katholisch-neurotische" Italienerin mit polyglottem Wesen unschlagbar, und sie arbeitet dramaturgisch exzellent nicht allein auf die eine Pointe, sondern gleich auf ganze Pointenkaskaden hin.

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