Pantheon in Bonn Kurz vor der Pensionierung: Horst Schroth als Lehrer Laux

BONN · Faul, überbezahlt, besserwisserisch und dabei in allen relevanten Belangen inkompetent: Die Vorurteile gegenüber Lehrern sprengen jedes vernünftige Maß.

 Verteidigungsrede: Horst Schroth als Lehrer Laux.

Verteidigungsrede: Horst Schroth als Lehrer Laux.

Foto: Thomas Kölsch

Kein Wunder also, dass Lehrer Laux alias Horst Schroth sich aufregt, vor allem darüber, dass er sich überhaupt aufregen muss. Im Pantheon hat der Kabarettist nun, 20 Jahre nach seinem ersten Pädagogen-Programm, erneut eine flammende Verteidigungsrede zu Ehren der Lehrerschaft gehalten, die deutlich besser ist als ihr Ruf.

Auch wenn, das gibt Laux unumwunden zu, in all den Vorwürfen gegen ihn und seine Kollegen manchmal ein kleines, aber nur ein wirklich winziges Quäntchen Wahrheit steckt.

Seinen Kollegen, aber auch allen anderen gewährt Laux Einblick in das mehr oder weniger erfülltes Leben eines Oberstudienrats kurz vor der Pensionierung. Er erzählt von der ihm angedichteten Beziehung zu einer Schülerin vor einigen Jahren, von der neuen Rektorin, die mit Doktortitel und Aussehen bei dem männlichen Teil ihrer Untergebenen für Begeisterung und beim weiblichen für Eifersucht sorgt, von Bootcamps für überforderte Lehrer und von außer Kontrolle geratenen Rollenspielen mit seiner Klasse - letzteres die stärkste Szene des Abends.

Klingt amüsant, doch "im Augenblick des Unterrichts ist der Lehrer der einsamste Mensch unter der Sonne." Daran kann man schon des öfteren verzweifeln. Nicht jedoch der leidenschaftliche Olaf Laux. Der kann sich nur ärgern. Und weitermachen.

Info

Weitere Termine: 9. bis 11. April 2015, 20 Uhr, Pantheon. Karten in allen GA-Ticketshops.

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