Ausstellung Kunstpreisträgerin Eliana Renner im Künstlerforum

Bonn · Elianna Renner ist eine Erzählerin. Die Künstlerin, vor 35 Jahren in Zürich geboren und derzeit in Bremen ansässig, erzählt von Begegnungen und Reisen, von ihrer Familie, von jüdischen Traditionen und der Verfolgung durch die Nazis.

 Elianna Renner im Künstlerforum.

Elianna Renner im Künstlerforum.

Foto: Schoenebeck

Als aktuelle Trägerin des Dr. Theobald Simon Preises, den der Künstlerinnenverband Gedok vergibt, stellt Elianna Renner ihre Arbeiten zurzeit im Künstlerforum vor.

Beim Besuch sollte man sich Zeit nehmen, denn die üblichen Seherfahrungen werden bei Renner oftmals mit Hörenswertem verbunden. Wie in der Arbeit "Cheerleading", die 2012 in den USA entstanden ist. Auf vier Videokanälen feuern die Mädchenteams sich abwechselnd an, indem sie Worte gemeinschaftlich und rhythmisch buchstabieren.

Statt von Sportmannschaften rufen sie jedoch die Namen von 42 Künstlerinnen, Schriftstellerinnen und Frauenrechtsaktivistinnen. In einem Katalog darf man die Kurzbiografien der so bejubelten, von Käthe Kollwitz über Ida Dehmel (Begründerin der Gedok) bis zu Calamity Jane, nachlesen.

In weiteren Arbeiten stellt Elianna Renner ihre Großmutter, ihren Vater oder den Konflikt zwischen Palästina und Israel in den Fokus ihres zugleich subjektiven und allgemeingültigen Interesses. Zwischen den Medien Video, Audio, Fotografie und Performance springt die Künstlerin souverän und erschafft Erzählungen, denen man in immer weiteren Schichten auf den Grund gehen kann.

Im Obergeschoss des Künstlerforums haben sich 19 Bonner Gedok-Künstlerinnen Gedanken zum Thema "Fabelhaft" gemacht. Unterschiedliche Gattungen und Auffassungen des Themas kennzeichnen diese Überblicksschau. Ruth Tauchert ließ sich in ihrer Zeichnung von der Aesop'schen Fabel der drei Stiere und dem Löwen anregen, während Margrit Gloger die tragische Geschichte der Niobe druckgrafisch interpretiert.

Marita Windemuth-Osterloh hat ein beliebtes Sujet aus der Kunstgeschichte mit ihrem großformatigen Holzschnitt "Der Tod und das Mädchen" aufgegriffen. Manche der Künstlerinnen überließen sich in freier Assoziation dem Thema. Dazu gehören Birgit Brandt-Siefarts "geflügelte Freunde" oder die "Wings" von Barbara Kroke. Geheimnisvoll wird es bei den Arbeiten von Cecilia Szabo oder Cesa Wendt.

Künstlerforum Bonn, Hochstadenring 22; bis 10. Februar, Di-Fr 15-18, Sa 14-17, So 11-17 Uhr.

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