Wiedereröffnung der Oper in der Spielzeit 2016/17 steht in Frage Kölner Opernsaison auf der Kippe

"Wer in der kommenden Spielzeit ,Benvenuto Cellini' sehen will, muss das in Bonn tun!" In beiden Städten steht die Berlioz-Oper auf dem Spielplan, doch für den 7. November als Saisonstart der Kölner Oper sehen Ulrich Wackerhagen und Ralph Elster, die kulturpolitischen Sprecher von FDP bzw. CDU, schwarz.

Ihrer Einschätzung nach ist eine rechtzeitige Ertüchtigung des Staatenhauses als Ersatzspielstätte nicht möglich. Außerdem gehe man davon aus, dass eine Wiedereröffnung der Oper in der Spielzeit 2016/17 ebenfalls nicht stattfinde.

"Zum jetzigen Zeitpunkt lehnen wir das Staatenhaus ab. Es gibt keine belastbare Planung, die besagt, dass wir zeitgerecht einziehen können", so Elster. Und so könnten sich beide auch "die Horrorvision" vorstellen, dass es eine Saison lang keine Oper gäbe.

Zu ihren Alternativvorschlägen gehören TV-Studios in Ossendorf und Hürth, Gürzenich und Flora, die Stadthalle Mülheim, die zuvor vom Schauspiel genutzte Hall Kalk oder der Kammermusiksaal des Deutschlandfunks. Dies würde bedeuten, dass man sicher einiges "konzertant" aufführen und umplanen müsse: "Der Spielplan kann nicht über alles gestellt werden. Man muss ihn, wenn man einen Ort hat, verändern! Und die Bühnen haben jetzt wieder einen Monat versenkt!"

Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach hielte eine Saison ganz ohne Oper für eine Horrorvision. "Das kann ich mir nicht vorstellen, das wollen wir mit aller Kraft verhindern." Fürs Interim gelte: "Wir prüfen verschiedene Alternativen, arbeiten auch die Prüfaufträge der Politik Tag und Nacht ab. Mir ist klar, dass wir eine Spielstätte brauchen, die dann für die tatsächliche Interimsdauer zur Verfügung steht." Man wolle auf jeden Fall bis zum nächsten Bühnenausschuss eine Matrix aller Interims-Alternativen vorlegen. Auch zum Staatenhaus? "Sicher, das kann man nun nicht fallen lassen wie eine heiße Kartoffel."

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