Bonner Arithmeum: "concerti discreti" Jüngling am Cello

Der Anfang gehört zwei "jungen Wilden aus Paris". So jedenfalls kündigt das Arithmeum das Gastspiel des Cellisten Edgar Moreau und des Pianisten Pierre-Yves Hodique an, die am Montag, 12. Oktober, 20 Uhr, die neue Saison der "concerti discreti" eröffnen.

 Musikalisches Gespann: Edgar Moreau (r.) und Pierre-Yves Hodique.

Musikalisches Gespann: Edgar Moreau (r.) und Pierre-Yves Hodique.

Foto: Junlien Mignot

Für sein neues Album mit barocken und klassischen Cellokonzerten posierte der in diesem Jahr 21 Jahre alt gewordene Edgar Moreau vor einer quietschgelben Wand, wo er vor einem Schattenbild eines Violoncellos im Sprung pantomimisch die Saiten des Instrumentes streicht. Ein hübscher Werbegag, der noch durch das in zwei Druckfarben abgesetzte Wortspiel "GiovinCello" unterstrichen wird, das soviel wie "Jüngling" bedeutet und zugleich auf den (verkürzten) Namen seines Instrumentes anspielt.

Moreau, der bereits als 13-Jähriger am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris aufgenommen wurde und mit 17 den zweiten Preis beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau gewann, wird derzeit gefeiert wie ein Popstar. Und seine musikalischen Qualitäten werden mit Superlativen belegt. Ein Konzert, das Moreau und Hodique im vergangenen Jahr in Berlin gaben, bezeichnete der Tagesspiegel als "Jackpot-Erlebnis".

In Bonn spielt das Duo Kompositionen von Robert Schumann ("Fantasiestücke"), Johannes Brahms (Sonate e-Moll op. 38), Claude Debussy (Sonate d-Moll) und weiteren Komponisten.

Die aktuelle Saison der "concerti concreti", die alle vom WDR live oder als Aufzeichnung ausgestrahlt werden, ist thematisch wieder sehr weit gefasst. "Die 17. Saison der concerti discreti des WDR3 im Arithmeum verspricht wieder einen großen Querschnitt durch Musikstile und Musikepochen. Highlights mit ,Rising Stars' und arrivierten Künstlern werden uns besonders erfreuen", sagt Ina Prinz, Direktorin des Arithmeums. Das zweite Konzert ist ein gutes Beispiel für die Vielseitigkeit des Angebots der siebenteiligen montäglichen Reihe im Arithmeum. Da spielt nämlich die siebenköpfige Gruppo Ocarinistico Budriese auf unterschiedlich großen Ocarinas, bei denen es sich um bauchige Flöten aus Ton handelt. Das Septett spielt einen "bunten Strauß hochvirtuos arrangierter klassischer, populärer und traditioneller italienischer Melodien".

Zwei Flöten weniger zu bieten hat das Leipziger Querflötenensemble Quintessenz, das mit fünf Querflöten unterschiedlicher Größe unter dem Motto "Engelsklänge" am 14. Dezember das traditionelle Weihnachtskonzert im Arithmeum gestaltet.

Die Klarinette steht dann beim ersten Konzert im neuen Jahr, am 25. Januar 2016, im Zentrum: Die Klarinettistin Sabine Grofmeier spielt, begleitet von dem Pianisten Ulugbek Palvanov, Werke von Francis Poulenc, Darius Milhaud und Carl Maria von Weber.

Um mit der Bratsche als Solist Karriere zu machen, muss man ein neugieriger, offener Mensch sein. Der französische Bratschist Antoine Tamestit erfüllt diese Voraussetzungen zweifellos, wovon man sich am 29. Februar 2016 überzeugen kann, wenn er eigentlich für Violoncello solo geschriebene Suiten auf seinem Instrument wiedergeben wird. "Es muss nicht immer Cello sein ..." lautet der Titel.

Freunde der Alten Musik und Fans sehr hoher Männerstimmen sollten sich 18. April 2016 vormerken. Dieser Abend ist im Arithmeum für den Countertenor, Flavio Ferri-Benedetti reserviert, der mit dem aus Daniel Rosin (Cello) und Seung-Min Lee (Cembalo) bestehenden Instrumentalduo "Il Basilico" nach Bonn kommt und unter dem Titel "Perfidissimo Cor!" Solokantaten des italienischen Barock zur Aufführung bringt.

Das "Duo Accosphere" mit den Akkordeonisten Alena Budzinakova und Grzegorz Palus markiert am 6. Juni 2016 den Schluss der Reihe. In ihrem Programm "Wendungen und Überraschungen" spielen sie unter anderem Musik aus Griegs "Lyrischen Stücken", den immens virtuosen "Russischen Tanz" aus Igor Strawinskis Ballett "Petruschka".

Karten für die Konzerte im Arithmeum gibt es ab 9,95 Euro in den Bonnticket-Shops der GA-Geschäftsstellen.

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