Richard Wagner Verbands Bonn/Siegburg Holder Abendstern und hochdramatische Akzente

BONN · Die Geschichte der internationalen Richard Wagner Verbände reicht mittlerweile über 100 Jahre zurück. Ganz so alt ist der Richard Wagner Verband Bonn/Siegburg e.V. noch nicht.

Er feierte jetzt im Foyer der Bonner Oper sein 25-jähriges Bestehen mit einem musikalischen Festakt. Durch den Abend führte der Vorsitzende des Verbands, Dirk Monreal, der selber zu den ersten Stipendiaten des Verbands nach seiner Gründung zählte.

Musikalisch eröffneten die Sopranistin Betsy Horne und Pianist Thomas Wise den Abend mit der Szene der Elisabeth "Dich teure Halle grüß ich wieder" aus Wagners Tannhäuser. Horne war bereits 2005 Stipendiatin des Richard Wagner Verbands - schon damals eine gute Entscheidung, denn inzwischen ist sie sogar zum Vorsingen an der New Yorker Met eingeladen. Auch an diesem Abend begeisterte sie das Publikum mit ihrer feinfühligen Interpretation und ihrem warmen Timbre - zunächst mit Wagner und am Ende des Abends mit zwei Auszügen aus Opern von Richard Strauss.

Der Bariton Frederik Schauhoff, der der aktuell jüngste Stipendiat ist, war an diesem Abend mit eher intimeren Werken zu hören, so in dem lyrischen "Oh du mein holder Abendstern" (ebenfalls aus dem Tannhäuser) und später mit zwei munteren Liedern von Wolf und Schubert. Ein zentrales Thema im Programm war die enge Verbindung zwischen Richard Wagner und Richard Strauss. So war auch Julia Kamenik, die den Bonnern aus ihrer Zeit als Ensemblemitglied der Bonner Oper in bester Erinnerung war, mit vier Liedern von Strauss zu hören.

Hochdramatisch und mit schauspielerischen Elementen ging es in den Beiträgen von Mark Morouse zu. Er, der 2009 zum besten Sänger in NRW gekürt wurde, zog das Publikum zunächst gemeinsam mit Daniela Denschlag in "Wache Wala" in seinen Bann und später noch einmal in der Szene des Amfortas "Mein Vater...". Doch - wie Monreal immer wieder betonte - der Richard Wagner Verband fördert nicht nur junge, vielversprechende Gesangstalente, sondern auch Instrumentalisten. So waren mit dem Geiger Roman Kim und dem Pianisten Kai Schumacher zwei ganz außergewöhnliche Musiker zu hören, die sich beide sowohl durch hervorragende Technik als auch durch ganz andere und neue Interpretationsansätze auszeichnen.

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