Konzert der Dropkick Murphys im Kölner Palladium Hals über Kopf

Köln · Das Kölner Palladium ist restlos ausverkauft: Zum Abschluss ihrer "Celtic Punk Invasion"-Europatour gehen die Dropkick Murphys mit einer explosiven Mischung aus Rock, Punk und Irish-Folk-Einflüssen nochmals an ihre konditionellen Grenzen.

 Mittendrin: Dropkick-Murphys-Sänger Al Barr.

Mittendrin: Dropkick-Murphys-Sänger Al Barr.

Foto: THOMAS BRILL

Bei dem Septett aus Boston dominiert das musikalisch Raue, Unbändige, und von Beginn an setzt es mit "Out Of Our Heads" und "Citizen C.I.A." auf Schnelligkeit. Bei diesen galoppierenden Rhythmen braucht das Publikum keine Vorlaufzeit. Im wüsten Hals-über-Kopf-Tempo werden Gitarren geschrubbt, während Mandoline, Banjo, Akkordeon, Dudelsack oder Tin Whistle für den irischen Folk-Anstrich sorgen. Es ist eine Gute-Laune-Bier-Party-Musik, bei der vielfach traditionelle Werte wie Treue, Freundschaft und Familie besungen werden.

Die beiden Sänger Al Barr und Ken Casey mit ihren Reibeisen-Stimmen können nicht nur bei den alten Hits wie "Do Or Die" auf die lautstarke gesangliche Unterstützung ihrer Anhänger vertrauen. Auch neuere Songs wie "Rose Tattoo" oder "The Boys Are Back" werden frenetisch bejubelt. Folk-Klassiker wie "Rocky Road To Dublin" beschwören dann den authentischen "Irish Heartbeat", und man hat das Gefühl, als wollten die Dropkick Murphys das Erbe der legendären Pogues fortführen. Doch dazu sind die Neu-Engländer nicht kompromisslos anarchisch genug.

Gleichwohl werden sie für ihre ausgelassene Folk-Party bejubelt. Mehrere Zugaben, darunter das Sham-69-Cover "If The Kids Are United", sind nötig, bis Band und Fans, gleichermaßen erschöpft, sich trennen können.

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