Rund 56.000 Besucher bei der Art Cologne Gute Kasse mit der Kunst

Köln · Pro Messestunde habe er drei Arbeiten verkauft, hatte Galerist Klaus Benden ausgerechnet, der sich unter anderem von einem "Brushstroke" von Roy Lichtenstein (85.000 Euro) und einer "Big Blonde" von Tom Wesselmann (75 000 Euro) trennte.

 Unverkauft: Kirchners "Sommernachtstraum".

Unverkauft: Kirchners "Sommernachtstraum".

Foto: dpa

Dann gelang dem Spezialisten für amerikanische Pop Art am späten Freitagnachmittag der ganz große Coup, als sich für Andy Warhols raren Siebdruck "Mona Lisa", der mit 4,4 Millionen US-Dollar zu den teuersten Werken auf der gestern zu Ende gegangenen Kunstmesse gehörte, ein Käufer fand.

Die Samuelis Baumgarte Galerie, die Ernst Ludwigs Kirchners "Sommernachtstraum" für stolze 7,59 Millionen Euro offerierte, konnte keinen Verkauf melden, ließ aber wissen, dass sie mit einer französischen Privatsammlung und einer Stiftung aus Israel über das Gemälde im Gespräch sei.

Die Kaufbereitschaft in allen Angebotsbereichen und Preissegmenten war groß. Gut möglich, dass "die gute etablierte Kunst als Ersatzwährung angekommen ist", wie der Galerist Hans Maulberger zufrieden feststellte.

Viel Beifall gab es für die neue Aufteilung der Angebotsbereiche auf drei Hallenebenen. "Die Messe hat nochmals einen Schritt nach vorne getan", urteilte Christian Nagel. Leo Koenig von der New Yorker Galerie Koenig & Clinton war zwar mit Heimo Zobernig erfolgreich, vermisste aber den "Flow".

"Die Energie baut sich nicht auf" mäkelte der Galerist. Diese Meinung teilten die "New Contemporaries" keineswegs. "Exzellent" sei es für sie gelaufen, frohlockte Larissa Bischoff, die ein Großfoto von Ryan McGinley für 14.000 US-Dollar abgab. "Es ist ganz toll hier oben" verkündete Sabine Schmidt von der Berliner Galerie PSM, die mit einem ganz in weiß gehaltenen Stand Aufmerksamkeit erregte. Über eine "dynamische und energetische Stimmung" freute sich die Amsterdamer Galerie tegenboschvanvreden. "Toll verkauft" hat Messedebütant Philipp Pflug.

"Das einzigartige Profil der Messe konnten wir mit der neuen Verteilung bestmöglich abbilden", lautete die stolze Bilanz von Messedirektor Daniel Hug. Rund 56 000 Besucher wurden auf der diesjährigen Art Cologne gezählt.

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