Rainer Pause und Norbert Alich im Pantheon Genießt dieses Programm!

Alle Jahre wieder haben sie es moniert, doch bis heute hat niemand auf Fritz Litzmann (Rainer Pause) und Hermann Schwaderlappen (Norbert Alich) - den Alterspräsidenten und den Vorsitzenden des "1. FKKVB Heimatverein Rhenania n.V. 1983" - hören wollen.

 Globalphilosophen: Schwaderlappen (Norbert Alich, links) und Litzmann (Rainer Pause).

Globalphilosophen: Schwaderlappen (Norbert Alich, links) und Litzmann (Rainer Pause).

Foto: Pantheon

So werden die Weihnachtstage den beiden streitbaren Kellerkindern und Globalphilosophen aus dem Pantheon wohl auch weiterhin die schönste Session kaputthauen. Kaum dass man sich am 11. im 11. auf Betriebstemperatur eingetrunken hat, heißt es auch schon wieder besinnlich sein.

Doch dieses Jahr ist nicht "alle Jahre" und den Vereinsmatadoren derzeit mitnichten zum Feiern zumute - wenn das bewährte Vereinslokal im Sommer nächsten Jahres der Abrissbirne zum Opfer fällt und ein neues zu finden nun doch weitaus schwieriger werden wird als zunächst gehofft. Wenn der geplante Brückenschlag nach Beuel in Frage steht? An Litzmann liegt es sicher nicht. Der hatte sogar schon ein Lied dafür in der Schublade.

Weitaus deutlicher und weniger lyrisch hingegen kommentiert sein Alter Ego Rainer Pause das Nein Nike Wagners zum ursprünglich favorisierten Umzug der Pantheoniken ins Studio der Beethovenhalle. Dass Klassik und Kabarett sich nicht arrangieren können und während des Beethovenfestes keinerlei Kompromiss hätte machbar sein sollen- er mag es nicht glauben. Und die Zuschauer der gut besuchten Premiere dieses Weihnachtsspecials offenbar ebenso wenig.

Bevor Fritz und Hermann also womöglich doch noch umpacken können, packen sie erst einmal alles aus. Das ist in diesem Jahr jede Menge Musik. Respekt für die Leistung, diesen Abend nicht in Trübsinn kippen zu lassen. Es muss dafür nicht gleich die Marseillaise sein, obwohl Hermann die wirklich gut kann.

Aber ein rundum gelungenes Medley für mehr Toleranz gegenüber Flüchtlingen tut es an dieser Stelle auch. Weil es eben nicht genügt, zu Udo Jürgens "Griechischem Wein" zu schwelgen und sich ansonsten bedeckt zu halten, um nirgends anzuecken. Um das zu wissen und sich mit der Not anderer solidarisch zu erklären, hätte es bei diesen beiden sicher keiner Erinnerung bedurft. Ihr "Tabak-Pottpüree" hingegen ist dieser Tage ein Muss; als augenzwinkernder Gruß an Helmut Schmidt.

Weihnachten - das meint für Fritz und Hermann zunächst einmal auch die Zeit des Glühweins auf dem Bonner Münsterplatz. Und es kann ihnen daher gar nicht hoch genug angerechnet werden, dass sie trotzdem immer wieder den Weg zur Bühne finden. Um seit Generationen tradiertes lateinisches Liedgut kritisch zu hinterfragen oder um in der Literaturecke mal nachzuschauen, wie andere den Heiligen Abend feiern. Tony Christies "Is This The Way to Amarillo" oder "Every Breath You Take" von Police bekommen zum Fest der Feste gar einen neuen Text geschenkt. "Also", seufzt Fritz, "genießt dieses Programm, wenn es auch vielleicht das letzte Mal ist." Zweifelsohne eine melancholische Note - aber von heiler Welt war hier schließlich nie die Rede.

Fritz und Hermann packen aus: Auch am 24. und 25. sowie 28. und 30. November. Weitere Termine im Dezember. Karten in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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