Brechts "Der gute Mensch von Sezuan" Ensemble "Zwischenspiel" präsentiert sein erstes Stück

BONN · "Wenn ihr Text vergesst, lasst es euch bitte nicht anmerken - ich will kein Stottern und schon gar keine Flüche hören", schwört Lisa Geierhaas ihr Ensemble ein.

 Bei der Generalprobe geht alles glatt: Die Laienschauspieler halten sich an die Anweisung ihrer Regisseurin Lisa Geierhaas und bieten eine professionelle Vorstellung von Bertolt Brechts Stück "Der gute Mensch von Sezuan".

Bei der Generalprobe geht alles glatt: Die Laienschauspieler halten sich an die Anweisung ihrer Regisseurin Lisa Geierhaas und bieten eine professionelle Vorstellung von Bertolt Brechts Stück "Der gute Mensch von Sezuan".

Foto: Barbara Frommann

Das besteht aus 18 Schauspielern, Licht, Soufflage und zwei Musikern, nennt sich "Zwischenspiel" und hat sich erst im Herbst zusammengefunden. Unter der Regie von Geierhaas und der Leitung von Silke Schmitz stand am Ostermontag die Generalprobe für die erste Produktion auf dem Plan: Bertolt Brechts "Der gute Mensch von Sezuan".

"Ich hatte einfach Lust, eine eigene Inszenierung auf die Beine zu stellen", strahlt Schmitz. Die 32-jährige Deutschlehrerin am Friedrich-Ebert-Gymnasium hat das Projekt mit Informatikstudentin Geierhaas (23) ins Leben gerufen. Und beide sind auch darstellerisch aktiv: Schmitz als Protagonistin Shen Te und Geierhaas als Erste Göttin.

Seit dem Start des Projekts haben die beiden schnell Zulauf von Theaterinteressierten aus ganz Bonn und Umgebung erhalten: "Das Alter der Darsteller reicht von 15 bis 60; wir haben Schüler, Berufstätige und sehr viele Studenten", freuen sich die beiden über den Zuspruch.

Viele Darsteller kommen aus einer der ältesten Laientheatergruppen Bonns, der Academy of Acting Arts der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG). In deren Räumen finden die Aufführungen statt. "Der gute Mensch von Sezuan ist das Musterbeispiel für Brechts episches Theater und eine Parabel über die Möglichkeiten der Menschen, gut zu handeln", so Schmitz und Geierhaas über ihre erste Produktion.

Kurz vor Beginn herrscht noch immer hektisches Chaos: Michael Haiduk, der den Piloten Yang Sun spielt, ist bei der Generalprobe verhindert und wird von wechselnden Schauspielern eingesprochen. Doch das Einschwören der Regisseurin zeigt Wirkung: Sofort kehrt professionelle Ruhe ein, die Probe geht glatt über die Bühne - ohne Stottern oder gar Flüche.

Aufführungen heute, morgen und am Samstag, 24., 25. und 26. April, jeweils um 20 Uhr im Saal der ESG, Königstraße. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

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