Klassik Picknick 2015 Eitel Sonnenschein auf dem Kunst!Rasen

BONN · Dieses Mal hatte man endlich Glück mit dem Wetter, fast schon ein wenig zuviel Glück, wenn man die extremen Temperaturen bedenkt, mit denen Hoch "Annelie" Deutschland beglückt.

 Mit Picknickkörben und Decken rückten die Besucher an, um es sich vor der Bühne gemütlich zu machen

Mit Picknickkörben und Decken rückten die Besucher an, um es sich vor der Bühne gemütlich zu machen

Foto: Horst Müller

Bestes Picknickwetter also, und so waren viele Konzertbesucher beim Kunst!Rasen in der Rheinaue mit Decken und Fresskorb angerückt, um das Angenehme mit dem noch Angenehmeren zu verbinden.

Auch musikalisch herrschte eitel Sonnenschein: das Beethoven Orchester hatte ein buntes, leicht verdauliches Programm vorbereitet, das beste Unterhaltung garantierte. Hendrik Vestmann, Chefdirigent an der Oper, hatte die Leitung übernommen und besorgte mit launigen Kommentaren auch gleich die Moderation.

Vom Broadway nach Hollywood lautete das Motto des Abends, der Auszüge aus der Musik zu Klassikern der Film- und Musicalgeschichte ebenso wie zu Blockbustern neueren Datums bot. Der mit Schwung und Verve absolvierte Auftakt mit der Ouvertüre zu "My fair Lady" von Frederick Loewe machte dabei schon Lust auf mehr, ebenso wie die Ouvertüren zu "Oklahoma" von Richard Rodgers und jene zu "Funny Race" von George Gershwin.

Das Beethoven Orchester stand nicht nur hier auch musikalisch unter Hochdruck bei seiner angesichts der Wetterlage durchaus schweißtreibenden Arbeit. Mit seinem präzisen und klaren Dirigat holte Hendrik Vestmann das Optimum aus dem Orchester heraus, und das obwohl bei einem Open Air-Konzert selten für klassische Musik optimale akustische Verhältnisse herrschen.

Das Picknick-Konzert bot auch Gelegenheit, vor der Sommerpause noch einmal einige Solisten und Ensemblemitglieder der Bonner Oper zu hören: Christian Georg, der in dieser Spielzeit mit 60 Vorstellungen ein wahres Mammutprogramm zu absolvieren hatte, Anna Princeva, die ab der nächsten Spielzeit das Ensemble komplettieren wird, und Priit Volmer, der als Landsmann des Esten Vestmann ganz besonders herzlich von ihm begrüßt wurde.

Die zweite Halbzeit war dann vorwiegend aktuelleren Ohrwürmern vorbehalten: Star Wars, Schindlers Liste (mit BOB-Konzertmeister Mikhail Ovrutsky), Superman oder Pirates of the Carribean, die Liste der Hits war lang und die Begeisterung des den Kunst!Rasen gut füllenden Publikums grenzenlos.

Bleibt zu hoffen, dass diese Tradition - denn um eine solche handelt es sich im Rheinland nach mindestens zweimaliger Wiederholung ganz eindeutig - auch in den kommenden Spielzeiten beibehalten wird. Wenn dann auch noch das Wetter mitspielt, ist der Erfolg perfekt.

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