Karl Jenkins' Oratorium "The Armed Man" Eine Messe für den Frieden
BONN · Den Opfern des Kosowo-Krieges hat der walisische Komponist Karl Jenkins sein interreligiös angelegtes Werk "The Armed Man - A Mass For Peace" gewidmet, das im Jahr 2000 in der Londoner Royal Albert Hall zur Uraufführung gelangte.
Vergangenes Jahr hatte im Rahmen der Bonner Städtepartnerschaft mit Oxford eine gemeinsame Aufführung durch den East Oxford Communtiy Choir und den Chor des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums in der britischen Universitätsstadt stattgefunden. An der nun erfolgten Bonner Erstaufführung (in der Aula an der Wegeler-Strasse), die für alle Mitwirkenden zu einem grandiosen Erfolg wurde, waren wiederum Gäste aus Oxford beteiligt.
Wie sich die Textvorlage dieser Friedensmesse auf verschiedene Religionen und Weltanschauungen beruft, so bedient sich auch Jenkins einer sehr unterschiedlichen Stilistik (von der Gregorianik bis zur Clustertechnik), durch die sich häufig ein von der Snare Drum mehr oder weniger martialisch unterlegter Marsch-Rhythmus hindurchzieht. Dabei nimmt der Komponist unverhohlen Anleihen vor allem bei seinem Landsmann Benjamin Britten; aber auch Janácek, Ravel und Orff lassen grüßen und Fauré, dessen fein-französisches "Sanctus"-Flirren hier beim "Benedictus" Pate gestanden hat.
Vorangestellt war der Aufführung eine visuelle Ouvertüre, zusammengeschnittene Arbeiten eines Kunst-Grundkurses zum Thema Krieg und Gewalt. Toni Schüller leitete den Großen Chor und das nicht nur im Schlagwerk üppig besetzte, dabei glänzend disponierte Sinfonieorchester des EMA-Gymnasiums. Solisten waren Theresa Klose, Leon Huckenbeck, Nayeb Behbahani und Lina Hoffmann, deren wunderbar warmer Mezzosopran besonders beeindruckte. Der wohlverdiente Schlussapplaus wollte kein Ende nehmen.
