Arnold Petersen tot Der ehemalige Bonner Interimsintendant ist mit 86 Jahren gestorben

BONN · Der Dramaturg und Intendant Arnold Petersen ist in Italien im Alter von 86 Jahren gestorben. Das teilte sein Freund Jens Neundorff von Enzberg, Intendant des Theaters Regensburg, am Freitag mit.

 Großer Theatermann: Arnold Petersen (links).

Großer Theatermann: Arnold Petersen (links).

Foto: Franz Fischer

Der in Lübeck geborene Petersen prägte vor allem das Mannheimer Nationaltheater, an dem er zwischen 1975 und 1992 als Generalintendant arbeitete. Zuletzt hatte das Theater Bonn Petersen in der Spielzeit 2002/03 als Interimsintendanten verpflichtet.

Arnold Petersen - herrlich uneitel, geistreich und kompetent - personifizierte den Übergang zwischen der Ära Manfred Beilharz und Klaus Weise. Ein Jahr lang war er in Bonn Herr über Schauspiel, Oper und Choreographisches Theater. In Petersens Amtszeit musste der Etat seiner Häuser massiv sinken, rund 100 Stellen, vor allem in der Technik, wurden gestrichen. "Ein Abenteuer ist es in der Tat", räumte der Interimsintendant ("Sie kennen meinen Spitznamen ,Sparnold'") ein. Allerdings weigerte er sich, seinen Dienstauftrag pessimistisch zu sehen.

Der gebürtige Lübecker wollte niemals Intendant werden und wurde es deshalb mit Leib und Seele. Zum Theater sei er eher zufällig gekommen, wie er zu Protokoll gab. Es regnete gerade, und so suchte der junge Kriegsheimkehrer, der sich um einen Studienplatz in Germanistik beworben hatte, ausgerechnet im Theater der Stadt an Trave und Wakenitz Schutz.

Die Folge war ein Volontariat, in dem sich der 18-Jährige in allen technischen und künstlerischen Bereichen erprobte, um schließlich festzustellen: "Es ist schon ganz toll, am Theater zu sein."

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