Mozarts "Die Hochzeit des Figaro" Das Drama bleibt auf der Strecke

Die Oper "Figaros Hochzeit" von Wolfgang Amadeus Mozart im Schnelldurchlauf, das bot ein Konzert in der Stimson Memorial Chapel. Das von Haydn Rawstron erarbeitete Konzept läuft unter dem Titel "Narropera": die wesentlichen Handlungsstränge werden erzählt, dazwischen gibt es die wichtigsten Arien mit Klavierbegleitung.

Für einen Überblick ist das gar nicht so schlecht: geboten wird gewissermaßen ein Exzerpt, das sich am dramaturgischen roten Faden des Stückes entlanghangelt und durchaus kurzweilige Unterhaltung bietet.

Rein musikalisch hat das auch funktioniert, nicht zuletzt weil mit Dorothee Jansen eine überragende Sängerin zur Verfügung stand, die mit ihrem wirklich schönen, ausgewogenen und rund klingenden Sopran Gesangskunst in Vollendung bot. Komplettiert wurde das musikalische Personal durch den Initiator Rawstron, der als Erzähler und Pianist fungierte, und den Geiger Hanns-Heinz Odenthal, der ein wenig instrumentale Farbe in die Besetzung brachte.

Dennoch, abseits der untadeligen musikalischen Seite begeisterte das Konzept nur bedingt, ähnelte es letztendlich doch eher einem Referat mit Musikbeispielen als einen dramaturgisch ausgefeilten Opernextrakt.

So ging Rawstron zu Anfang ohne jegliche Ouvertüre mit seinem weniger theatralischen als vielmehr nacherzählenden Vortrag direkt in medias res und die zugunsten eines dramaturgisch eher überflüssigen Instrumentes erfolgte Beschränkung auf eine Sängerin beschränkt naturgemäß auch die Bandbreite der durchaus präsentablen Arien.

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