Bigband der Universität Bonn Bossa Nova zum Abschied

Ein Abend voller Wechsel: Das Abschlusskonzert der Bigband der Universität Bonn unter der Leitung von Oliver Pospiech hat am Dienstag in mehr als einer Hinsicht mit Vielseitigkeit geglänzt. Neben der beträchtlichen stilistischen Bandbreite, die die Formation zu präsentieren wusste, rotierte auch die Besetzung kontinuierlich.

 Bandleader Oliver Pospiech (rechts vorne) hat sein gut aufgestelltes Ensemble im Griff.

Bandleader Oliver Pospiech (rechts vorne) hat sein gut aufgestelltes Ensemble im Griff.

Foto: Kölsch

"Wir sind ausnahmsweise in der komfortablen Situation, dass wir einige Musiker zu viel haben", erklärte Pospiech. Zwei Bassisten und zwei Drummer, dazu jeweils ein überzähliger Saxofonist und ein Posaunist sorgten dafür, dass immer wieder neue, fein nuancierte Unterschiede zu hören waren und stellten zugleich sicher, dass die Bigband auch für die Zukunft gewappnet ist.

Das Programm konnte sich in der Tat sehen lassen. Neben Count-Basie-Klassikern und Duke Ellingtons "Mood Indigo" setzte die Bigband in der Aula der Universität auch auf Stücke des für seine Impulsivität und Schlagfertigkeit verrufenen Charles Mingus, dem Bassist Björn Martin Klaus sowohl hinsichtlich des Instruments als auch mit Blick auf die Leidenschaft fürs Boxen nacheifere, wie Pospiech augenzwinkernd erwähnte.

Die rhythmisch vertrackten Kompositionen waren eine erfreuliche Abwechslung zu den eher traditionell gespielten Balladen des Swing-Großmeisters Basie, bei denen mitunter die nötige Spannung fehlte; andererseits hatten es gerade die Solisten nicht immer leicht, den Modern-Jazz-Gedanken dem Publikum zu vermitteln. Das erfreute sich daher lieber an anderen Stücken: Dem herrlichen "Willowcrest" etwa oder dem starken Bossa Nova "DJ's Dream" des Uni-Bigband-Trompeters Thomas Graf. Dank eines schön groovenden Basses und eines hervorragenden Schlagzeugs konnte die Formation hier glänzen.

Allerdings blieb der Gesamtklang an der ein oder anderen Stelle hinter den Erwartungen zurück. Es mag daran liegen, dass grundsätzlich nichts verstärkt wurde, was in der akustisch schwierigen Aula keine gute Entscheidung war. Da hätte man mehr rausholen können. Insgesamt zeigte sich die Bigband aber wieder auf einem hohen Niveau und wurde am Schluss mit kräftigem Applaus belohnt.

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