Bonner Beethoven Orchester in der Kreuzkirche Besinnung aufs Wesentliche

Geschätzte tausend Dinge stehen für jeden vor Weihnachten an: Die Planung der Feiertage, das große Geschenke-Kaufen bis zur letzten Minute, und natürlich wollen auch alle erdenklichen kulinarischen Fragen geklärt werden.

 Beethoven Orchester im Kirchenraum.

Beethoven Orchester im Kirchenraum.

Foto: Felix von Hagen

Obwohl man sich im Advent ja eigentlich auf die wesentlichen Dinge besinnen sollte, wird der Stress immer größer. Eine willkommene "Bremse" stellt da das Weihnachtskonzert des Beethoven Orchesters (BOB) dar, das auch dieses Mal gemeinsam mit den Stadtwerken in der Bonner Kreuzkirche veranstaltet wurde.

Das Konzert unter der Leitung von Generalmusikdirektor Stefan Blunier war zunächst italienisch geprägt. Mit Sammartinis Weihnachtskonzert war ein Werk des italienischen Barock zu hören, das glücklicherweise nicht auf jeder Weihnachts-Klassik-CD zu finden ist.

Als Solisten konnte man hier mit Liviu Casleanu und Maria Geißler zwei orchestereigene Violinisten erleben. Das Beethoven Orchester zeigte sich hier allerdings zunächst nicht von seiner besten Seite, sondern wirkte eher unsicher und ungenau im Zusammenspiel. Dies besserte sich jedoch gegen Ende mit der wiegenden "Pastorale".

Nach den eher besinnlichen Streicherklängen, wurde es mit Torellis Sonate à 5 Nr. 7 für Trompete, Streicher und Basso continuo recht festlich. Mit Bernd Fritz trat auch hier ein festes Mitglied des BOB als Solist auf. Besonderes Highlight war hier der kammermusikalisch besetzte Solo-Satz. Spätestens mit Ottorino Respighis 3. Suite aus den "Antiche arie e danze" blühte das Orchester vollends wieder auf.

Leicht und verträumt erklang die "Italiana", mit einer grandiosen Bratschen-Einleitung die "Arie de Corte". Die majestätische "Passacaglia" bildete den krönenden Abschluss.

Für Christian August Jacobis Weihnachtskantate zog man nun Vox Bona hinzu, den Kammerchor der Kreuzkirche. Fünf der sechs Sätze basieren auf Luthers "Vom Himmel hoch, da komm ich her", so dass einem das Werk merkwürdig vertraut vorkam. Zugleich bot es so einen gelungenen Übergang zum gemeinsamen Singen: Das Beethoven Orchester beendete sein diesjähriges Weihnachtskonzert in der bis zum Bersten gefüllten Kreuzkirche mit "Süßer die Glocken nie klingen" und "O du fröhliche".

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