Theatergemeinde Ausstellung von Barbara Kroke

BONN · Zweifellos hat sich Barbara Kroke der Farbfeldmalerei verschrieben, die jedoch - wie ihre Ausstellung "Offene Inszenierung" in der Theatergemeinde nahelegt - nicht nur durch farbige Mal-, sondern offenbar auch durch Bedeutungsschichten geprägt ist.

 Überbordend: Barbara Kroke in der Theatergemeinde Bonn.

Überbordend: Barbara Kroke in der Theatergemeinde Bonn.

Foto: Franz Fischer

Denn die Bonner Malerin beginnt ihre mit Acryl, zuweilen auch mit Sand oder Erde behandelten Leinwände mit einer Bildidee; und sie gibt ihnen Bedeutung suggerierende Titel - etwa "Überbordend".

Ein gebrochenes Weiß bildet die Basis für die im nacheinander aufgetragenen Farbschichten. Die Schübe und Schlieren von Meeresgrün, Schwarz, Rot und ein wenig Blau sind dicht zusammengeballt, als müssten sie explodieren. Die Farb- und Bildfolge "Ins Offene 1 - 3" dagegen beschränkt sich auf dieses spezifische Grauweiß mit schwarzen Zügen. In der "Verspiegelung" lassen sich Schichten von "erdigen" und "luftigen" Mischfarben unter Rot ablesen.

Im Bild "Rochade" verrät die Künstlerin einen "Trick" aus ihrem Werkprozess; hier spielt sie mit der Methode des Drippings, das nicht nur in der Vertikale, sondern auch in der eigentlich unmöglichen Horizontalen verläuft. Barbara Kroke hat offensichtlich die Leinwand um 90 Grad gedreht. Der tief violette Farbton und der Titel "Viola" lassen eine Anspielung auf die Blume Viola, das Stiefmütterchen, vermuten.

"Erinnerungen an einen Sommer" assoziieren eine sinkende Sonne in tiefblauem südlichen Himmel. Man möchte meinen, dass sich eine nördliche Spielart in der reduzierteren "Variation Gelb-Blau 3" findet. Derart lädt die Malerin ihr Publikum ein, in den gegenstandslos anmutenden Bildern Spurensuche zu betreiben.

Theatergemeinde Bonn, Bonner Talweg 10, 53113 Bonn; bis 31. August; Mo bis Fr 9 - 13, Do 16 - 18 Uhr

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