Thespis-Preis 2015 Auf sanfte Weise unwiderstehlich

BAD GODESBERG · Eine große Überraschung ist es nicht: Der neueste Träger des mit 1000 Euro dotierten Bonner Thespis-Preises, den die Freunde der Kammerspiele alljährlich für die besondere schauspielerische Leistung eines Mitglieds des Theater-Ensembles ausloben, heißt Sören Wunderlich.

 Nachdenkliche Präsenz: Sören Wunderlich.

Nachdenkliche Präsenz: Sören Wunderlich.

Foto: Kölsch

Der 36-Jährige, der dank seiner herausragenden Leistungen in Produktionen wie "Der Volkshai" oder "Die Wildente" wie bereits im vergangenen Jahr schon länger zu den großen Favoriten zählte, konnte den Preis in Form eines Würfels gestern in den Kammerspielen aus den Händen seines Vorgängers Wofgang Rüter in Empfang nehmen. Parallel zu dieser Jury-Entscheidung votierte das Publikum für "Hiob" als beste Inszenierung der ablaufenden Spielzeit.

"Man kann Herrn Wunderlich eigentlich gar nicht genug loben", sagte Elisabeth Einecke-Klövekorn in ihrer Laudatio, "auch wenn eine solche Einzelleistung immer durch ein gutes Ensemble zustande kommt." Sein "Hunger auf geistig-sinnliche Erfahrungen" und seine nachdenkliche Präsenz mache den gebürtigen Radebeuler "auf sanfte Weise unwiderstehlich". Eine Aussage, die nicht von der Hand zu weisen ist, ohne damit die Leistungen der Kollegen schmälern zu wollen.

Darauf legten alle Redner des Festaktes ohnehin großen Wert: Generalintendant Bernhard Helmich freute sich ebenso über den vom großen Engagement des Freundeskreises und ihres Vorsitzenden Kurt Tudyka getragenen Preis, der "das Herzstück des Theaters" in den Vordergrund stelle, wie Schauspieldirektorin Nicola Bramkamp. Und wie der ehemalige Intendant Manfred Beilharz, der gleich zu Beginn seines Beitrags voll des Lobes für "Das Fest" war, sich dann aber ernsteren Dingen zuwandte und sich dagegen aussprach, ausschließlich über die Kosten des Theaters statt über Ästhetik und Inhalte zu reden.

"Bonn hat einen Anspruch auf Theater, sonst entsteht im Seelenhaushalt der Stadt ein Loch", sagte er und bekannte sich so wie Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller und die Godesberger Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke zu den Kammerspielen.

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