Nach Ratswahl in Bonn Piraten reden mit BIG-Partei - und anderen

BONN · Die zwei in den Stadtrat gewählten Piraten Felix Kopinski und Carsten Euwens versuchen Fraktionsstatus zu erlangen. Laut Gemeindeordnung NRW besteht eine Fraktion im Rat einer kreisfreien Stadt aus mindestens drei Mitgliedern.

Der Fraktionsstatus ist mit besonderen Rechten verbunden. Unter anderem damit, Große Anfragen stellen zu dürfen. Man bekommt aber auch mehr Geld. Fraktionsstatus ist auch durch die Bildung einer Fraktionsgemeinschaft erreichbar.

Dass die beiden Piraten dabei auch mit der BIG-Partei reden, hat jetzt in der Basis für Unmut gesorgt. Am Dienstagabend sei es beim kommunalpolitischen Arbeitskreis zu einer hitzigen Debatte gekommen, berichten Teilnehmer.

Parteivorsitzender Klaus Benndorf bestätigte das. "Wir haben lange darüber gesprochen, ob es Gemeinsamkeiten gibt. Die Gespräche werden bei uns zwiespältig gesehen", so Benndorf, "aber als Demokraten müssen wir mit jedem reden." Kopinski sieht darin nichts Verwerfliches: "Ich habe die Ratsarbeit fünf Jahre lang von der Tribüne aus verfolgt, und ich habe meine Zweifel, ob alles, was über die BIG behauptet wird, so richtig ist."

Das habe das frisch gewählte Ratsmitglied teilweise aus eigener Anschauung festgestellt. "Wir wollen uns einfach kennenlernen", so Kopinski. Immerhin habe die BIG auch das schwul-lesbische Jugendzentrum Gap in Beuel mit beschlossen. Und ihren Antrag, der Integrationsrat möge selbst über seinen Etat entscheiden, kommt Piraten-Positionen schon sehr nah.

Kopinski: "Ich rede lieber mit den Leuten als über sie." Reden tun die Piraten auch mit den Linken, was gestern geschah, und den Grünen am kommenden Montag. Die BIG wollte sich zu den Gesprächen nicht äußern.

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