Wahlbezirk 37 Wohnen am Bonner Stadtrand

BEUEL · Der Beueler Norden bildet seit Jahren die große Wohnraum-Reserve der Bundesstadt. In keinem Wahlkreis Bonns sind in den vergangenen zehn Jahren so viele Häuser und Wohnungen entstanden wie in Vilich, in Geislar und vor allem in Vilich-Müldorf.

 Archäologen haben das Bauland des Wohnparks II gründlich untersucht und dort eine Merowinger-Siedlung entdeckt. Im Hintergrund sind die Häuser des Wohnparks I zu sehen.

Archäologen haben das Bauland des Wohnparks II gründlich untersucht und dort eine Merowinger-Siedlung entdeckt. Im Hintergrund sind die Häuser des Wohnparks I zu sehen.

Foto: Max Malsch

Und an dieser Situation wird sich auch in der kommenden Wahlperiode nichts ändern. Mit dem Wohnpark II in Vilich-Müldorf, der Umwandlung des Heilpädagogischen Heims Ledenhof in Vilich in einen inklusiven Wohnstandort und mit dem Wohnbauvorhaben Geislar-West sind derzeit drei Neubaugebiete in Vorbereitung.

Im Herbst 2014 werden die Bagger in Geislar anrollen. Dort sollen 120 Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen. Außerdem werden eine Kindertagesstätte und ein Kinderspielplatz errichtet. Die Bewohner von Geislar können sich somit auf mehr als 300 Neubürger einrichten.

Auf dem Ledenhof sollen künftig 310 Menschen Platz finden. Der Landschaftsverband Rheinland will das Gelände an der Stiftsstraße an den Wohnbauinvestor NCC verkaufen. Alle Gebäude sollen abgerissen und durch neue ersetzt werden. Nur 50 der ehemals 106 behinderten Menschen werden ihren Wohnstandort dort behalten. Angestrebter Baubeginn ist frühestens 2015.

Das größte der drei Projekte ist der Wohnpark II, der zwischen der Sankt Augustiner Straße und dem jetzigen Ortsrand von Vilich-Müldorf gebaut werden soll. Die Stadt Bonn entwickelt derzeit den Bebauungsplan. Voraussichtlich im vierten Quartal 2015 wird die NRW.Urban im Auftrag der Stadt Bonn die Grundstücke verkaufen. Mit etwas mehr als 300 Wohneinheiten wird der Wohnpark II etwas größer als der Wohnpark I. Auf dem 13 Hektar großen Gelände finden rund 1000 neue Bürger Wohnraum.

Die örtlichen Bürgervereine treibt jetzt schon die Sorge um, ob die Stadt es rechtzeitig schafft, die Infrastruktur auf die Neubürger vorzubereiten. Auf die zugesagte Grundschule und den Nahversorger warten die Bewohner des Wohnparks I heute noch. Die Mitglieder der Bezirksvertretung Beuel sind diesbezüglich gefordert.

Sie müssen in den nächsten Jahren darauf achten, dass neben Schulen und Kindergärten auch der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur vorankommt. Will heißen: Die geplante Verbreiterung der B 56 und die seit Jahren versprochene Verlängerung der S 13 können dazu beitragen, dass der Beueler Norden nicht im Verkehrschaos versinkt.

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