Wahlbezirk 11 Kessenich ist eine beliebte Wohngegend

BONN · Kessenich ist ein alter Stadtteil mit viel Tradition, der 1904 in die Stadt Bonn eingegliedert wurde. Nur wenige Jahre später, 1920, gründete Hans Riegel Haribo. Sein Vermächtnis sind eins der wichtigsten Unternehmen der Stadt, mehrere Fabrikgebäude und der typisch süßliche Geruch, der täglich durch Kessenich zieht.

Vergangenes Jahr ist der Ur-Kessenicher Hans Riegel, der Sohn des gleichnamigen Firmengründers, gestorben - ein Schock für viele - nicht nur in seinem Heimatstadtteil. Auch deshalb gibt es das Ansinnen, den Hindenburgplatz zwischen Kessenich und Dottendorf in "Dr.-Hans-Riegel-Platz" umzubenennen.

"Die Kessenicher haben viele Vorteile durch Haribo", sagt Wilfried Becker, der Vorsitzende des Ortsausschusses, "vor allem viele Arbeitsplätze". "Zu dem Geruch gibt es zwei Meinungen. Manche mögen ihn nicht so gerne, die Kinder lieben ihn", sagt Becker. "Es kommt aber auch immer darauf an, wie der Wind steht."

Kessenich ist beliebt bei seinen Bewohnern. Sie schätzen die Nähe zur Innenstadt auf der einen und zu den Naherholungsgebieten Venusberg und Rheinaue auf der anderen Seite. Dazu kommen durch den neu gestalteten Rewe, einen Lidl, einen immer noch geplanten Aldi und 22 Geschäfte auf der Pützstraße gute Einkaufsmöglichkeiten. Besonders die zentrale Pützstraße habe an Attraktivität gewonnen, sagt Becker.

Für Diskussionen sorgt derzeit allerdings, ob Fahrradfahrer die Burbacher Straße zwischen Eduard-Otto- und Pützstraße auch gegen die Einbahnrichtung nutzen können. Ein entsprechender Bürgerantrag ist gestellt worden, allerdings ist die Straße aufgrund parkender Autos teilweise wohl zu eng, sagt die Stadtverwaltung.

Nach weiteren Problemen in Kessenich müsste Wilfried Becker schon lange suchen. Natürlich seien die Mieten stark gestiegen, sagt er. Oft sieht er Aushänge, dass Mitarbeiter der großen Dax-Unternehmen Wohnungen suchen - "fast egal, zu welchem Preis". Kessenich ist beliebt bei vielen aufgrund seiner guten Lage. Nicht von ungefähr sollen an der Reuterbrücke mehr als 200 Wohnungen entstehen.

[kein Linktext vorhanden]Für die gut 12.700 Einwohner (Stand Ende 2013) scheint es grundsätzlich wenig Grund zur Klage zu geben: Die Kriminalitätsrate ist niedrig, die Anbindung an Bus und Bahn sehr gut. "Die Infrastruktur hier ist in Ordnung. Neben zwei Bus- und Bahnlinien haben wir auch zahlreiche Museen vor der Haustür", sagt Becker. Hinzu komme die bestens ausgestattete Bezirkssportanlage Wasserland, die an der Dottendorfer Grenze liegt und von vielen Kessenichern genutzt wird.

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