Lengsdorfer Bachfreunde Viel Grün kaschiert die frühere Steinwüste

LENGSDORF · Schon viel freundlicher sieht inzwischen der offen gelegte Lengsdorfer Bach aus, der im Zuge der Kanalsanierung Im Mühlenbach an die Oberfläche kam. Dass die zunächst als Steinwüste wirkende Böschung und die Betonwand nun einen Großteil ihrer abschreckenden Wirkung verlieren, ist auch den Lengsdorfer Bachfreunden zu verdanken.

Wie angekündigt, packten die Vereinsmitglieder selbst mit an und kamen am Samstag mit Arbeitskleidung und Gummistiefeln, um den Bach zu bepflanzen. An der langen Böschung setzten sie Immergrün, daneben sieht man dort auch Zwergweiden, Holunder, Schneeball und eine Steinlinde. Dennoch: "Einige Leute hatten sich mehr Vielfalt vorgestellt", sagte Beate Laufenberg von den Bachfreunden.

Vereinskollege Fritz Rost berichtete von Lengsdorfern, die sich gewünscht hätten, der Bach wäre besser an jener Stelle geschlossen geblieben. Um diesen die passende Antwort zu geben, wollen die Bachfreunde das Areal zu einer grünen Oase machen und pflanzten entlang des freigelegten Bachabschnitts auch Sumpfpflanzen, darunter gelbe Sumpfschwertlilien, Baldrian, Zwergbinse, Sumpfpfefferminze, -schachtelhalm, -dotterblume und andere Pflanzen, die überall wachsen.

Außerdem Segge als Böschungsgras. "Sie legt sich bei Hochwasser um", so Rost. Dadurch werde die Böschung stabilisiert. "Denn das erste Hochwasser hatten wir schon." Dabei sei etwas von dem Lehmboden weggeschwemmt worden.

Als nächstes kommen laut Rost noch Gitter auf die Betonwand rund um den Bach - eine Sicherheitsvorkehrung, damit die Kinder aus der Nachbarschaft nicht in den Bach fallen können. Allerdings nicht, um sie vom Wasser fernzuhalten: "Denn wir wollen den Bach für die Allgemeinheit erlebbar machen." Dazu gehöre auch, dass Kinder sich dort aufhalten dürften. In naher Zukunft werde überdies ein Weg am Ufer entlang bis nach Endenich führen. "Man soll dem Bach von dort bis zum Kottenforst folgen können."

Der Verein sieht sich nicht für die von der Stadt genannten Kosten von 65.000 Euro verantwortlich. "Uns ist erklärt worden, dass die Offenlage kostenneutral ist, weil der Platz als Baulager für die Kanalbauarbeiten dienen sollte und die alte Grünanlage deshalb verschwinden musste", hatte Vize-Vorsitzender Klaus Schmäck bei anderer Gelegenheit erklärt. Und wenn das sowieso aufgebrochen werde, könne man den Bach auch gleich offen lassen, so das Argument.

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