Personalrotation Jugendpflegerin Lou Krahnke muss gehen

LENGSDORF · Lou Krahnke, langjährige Jugendpflegerin für den Stadtbezirk Hardtberg, soll mit Wirkung zum 15. November nach Beuel versetzt werden. Das bestätigte Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand (CDU) auf Anfrage des GA.

Die Stadt äußert sich nicht. "Zu Personalangelegenheiten geben wir grundsätzlich keine Stellungnahme ab", sagte der stellvertretende Stadtsprecher Marc Hoffmann. Nicht nur die Bezirksbürgermeisterin ist alles andere als begeistert von dieser Entscheidung.

"Frau Krahnke hat die Jugendarbeit hier sehr, sehr gut im Griff. Wenn sie weggeht, hinterlässt sie eine riesengroße Lücke", sagte Thorand (CDU). Diese Personalentscheidung sei allein schon mit Blick auf die Hardtberger Jugendwoche ein Problem. "Da brauchen wir jemanden, der sich richtig gut auskennt, Frau Krahnke hat inhaltlich immer viel beigesteuert und ist gut vernetzt", so die Bezirksbürgermeisterin.

"Für den Stadtbezirk ist das ein schwerer Verlust, wir bedauern das sehr", sagte auch der Bezirksverordnete Christoph-Josef Schada von Borzyskowski (CDU). "Das finde ich traurig und bedauerlich", sagte die SPD-Stadtverordnete Barbara Naß. "Sie hat sich hier immer sehr eingesetzt und ich sehe überhaupt keinen Grund, warum das beendet werden sollte, zumal das ja kein abgeschlossener Prozess ist", so Naß weiter.

Hintergrund für diesen Wechsel sind laut der Schulausschussvorsitzenden Dorothee Paß-Weingartz (Grüne) länger zurückliegende Vorgänge beim Verein Ako-Pro-Seminar, der dem Aloisiuskolleg (Ako) nahe steht.

Gegen einen ehemaligen Leiter des Vereins wird wie berichtet wegen Betrugs ermittelt. Das städtische Rechnungsamt hatte ihm Täuschung beim Beantragen von Zuschüssen vorgeworfen. Die schwarz-grüne Ratskoalition hatte Konsequenzen gefordert, im Ergebnis wurde unter anderem die Standortrotation der Jugendpfleger eingeführt.

"Wir wollten mit dem Rotationsverfahren dafür sorgen, dass so etwas nicht mehr passiert, dass diejenigen noch mal einen frischen Blick auf den Stadtbezirk haben. Mit Frau Krahnke hat das nichts zu tun", so Paß-Weingartz.

Während die Hardtberger Jugendpflegerin sich demnächst an eine neue Wirkungsstätte gewöhnen muss, muss der Jugendtreff Lengsdorf sich neue Räume suchen und den Raum im Roncallihaus verlassen.

"Wir brauchen ab dem 1. November neue Räume", sagt Kalle Jansen von der Katholischen Jugendagentur, dem Träger des Jugendtreffs. Grund sei, dass die ambulante Suchthilfe "update", die auch im Haus untergebracht ist, Bedarf angemeldet habe. Laut Jansen sei man auch mit einem kleinen Raum zufrieden. "Wichtig ist, dass wir im Sozialraum Lengsdorf bleiben."

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