Areal des ehemaligen Landesbetriebs Es läuft auf Abriss hinaus

LENGSDORF · Geht es endlich voran mit dem seit sechs Jahren leer stehenden Bürogebäude des Landesbetriebs Straßen an der Villemombler Straße? Die Stadtverwaltung will jedenfalls Verhandlungen mit der Landesregierung aufnehmen, um eine Nutzung für Wohnungsbau anzustreben.

 Die fünf Etagen des seit 2009 leer stehenden Bürohauses an der Villemombler Straße sind nur mit viel Aufwand herzurichten.

Die fünf Etagen des seit 2009 leer stehenden Bürohauses an der Villemombler Straße sind nur mit viel Aufwand herzurichten.

Foto: Roland Kohls

Wie die Liegenschaftsverwaltung der Stadt mitteilt, ist dazu nicht nur ein Erwerb der Landesimmobilie durch die Stadt, sondern auch durch private Bauherren möglich, womöglich auch in Kombination mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Vebowag.

Bis es so weit ist, wird allerdings noch einiges Wasser den Rhein hinunter fließen. Denn zur Zeit läuft eine bautechnische Untersuchung durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW, wozu auch einige der instabilen Fassadenplatten abgebaut wurden, die im Augenblick in einem Labor untersucht werden. Die Auswertung werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, heißt es in einer Stellungnahme für den Hauptausschuss am 28. April.

Die Immobilie war in den 70er Jahren errichtet worden. Wie berichtet, sind darin Schadstoffe wie Asbest, PCB und künstliche Mineralfasern gefunden worden. Die Elektroinstallation ist kaputt und müsste erneuert werden. Der Brandschutz würde zwei neue Nottreppen erfordern. Es fehlt eine zentrale Warmwasseraufbereitung, Toiletten und Lüftungen sind ebenfalls sanierungsbedürftig.

Deshalb wartet man bei der Stadt mit Spannung auf die Untersuchungsergebnisse. Erst anhand dieser könne gesagt werden, ob eine weitere Nutzung des Gebäudes möglich sei oder ob eine Sanierung infrage komme. "Das Ergebnis hat somit auch Einfluss auf den Kaufpreis, dessen gutachterliche Ermittlung durch den BLB ebenfalls noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird", heißt es.

Der BLB hatte schon 2009 bei Aufgabe des Hauses angekündigt, es verkaufen zu wollen. In der Politik mutmaßt man, dass dies an den Preisvorstellungen gescheitert sei. "Wegen des langen Leerstandes ist es unwahrscheinlich, dass das Gebäude saniert werden kann", heißt es seitens CDU, Grünen und FDP. Deshalb müsse man den Bodenpreis abzüglich der Abrisskosten verhandeln. Und weiter: "Der Kauf der Immobilie ist einer Anmietung vorzuziehen, da bei einer Anmietung die Stadt in fremdes Eigentum investieren müsste, welches abbruchreif oder in sehr schlechtem Zustand ist."

Die Unterbringung von Flüchtlingen in dem fünfstöckigen Gebäude ist damit jedoch nicht auszuschließen. Weil das Land NRW den Kommunen dafür inzwischen auch Immobilien kostenlos überlässt, müsse geprüft werden, welches die wirtschaftlichste Lösung darstellt, so die Stadt.

Das bereits als Flüchtlingsunterkunft feststehende Bürohaus in der Provinzialstraße, ganz in der Nähe, wird bald die ersten Bewohner aufnehmen. Vorher soll es aber noch den von der Stadt angekündigten Tag der offenen Tür geben, auf den viele Lengsdorfer warten. "Wir werden rechtzeitig auf den Termin aufmerksam machen, der in Kürze stattfinden wird", teilte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann mit.

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