Christian und Gertrud Olzem Ehepaar feiert Diamanthochzeit

LENGSDORF · Warum es am Ende Christian Olzem wurde, kann seine Frau Gertrud heute gar nicht mehr sagen. "Er ist hängen geblieben", so die 84-Jährige. "Wahrscheinlich konnte ich es besser als die anderen", scherzt er und meint das Tanzen. Denn die beiden haben sich bei einem Tanzabend kennen gelernt. Eins führte zum anderen, und knapp drei Jahre nach der ersten Begegnung heirateten sie. Das ist heute 60 Jahre her, ein Grund, im Familienkreis zu feiern.

 Lernten sich im Tanzkurs kennen: Christian und Gertrud Olzem, die heute Diamanthochzeit feiern.

Lernten sich im Tanzkurs kennen: Christian und Gertrud Olzem, die heute Diamanthochzeit feiern.

Foto: Stefan Knopp

Er ist gebürtiger Lengsdorfer und Schreinermeister, sie musste nach dem Krieg aus ihrer Heimat in Ostpreußen fliehen und lernte Hauswirtschaft in einem Krankenhaus. Über diese Arbeit kam sie nach Bonn zur Brotfabrik Klein. Beide verstanden sich gut. Nach dem Abendkurs für seine Meisterprüfung fuhr er immer mit einem Motorrad, der 98er Victoria seines Großvaters, zu ihr, um sie zu treffen.

Schließlich heirateten sie in der Lengsdorfer Kirche, mit allem, was damals dazu gehörte: "Bauarbeiter hatten davor ein Seilchen gespannt, da musste man erst löhnen", erinnert er sich. Also warf er Kleingeld, das die Kinder aufsammelten, und vergaß darüber zeitweise sogar seine Braut.

Amüsante Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit. Das gleichaltrige Paar bekam zwei Kinder, vier Enkel, arbeitete viel, und wenn es mal in den Urlaub ging, dann in den Schwarzwald, nach Österreich oder Italien. "In ein Flugzeug hat mich keiner gekriegt", sagt Gertrud Olzem.

Wie sie sich als Diamanthochzeitspaar fühlen? "Alt", sagt sie, die nicht mehr gut zu Fuß ist. Ihr Mann widerspricht: "Ich fühle mich nicht alt. Ich kann noch denken." Beide sind glücklich miteinander - sonst wären das keine 60 Ehejahre geworden, wie sie sagen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort