Vereinshaus Lengsdorf Drei Freunde bauen weihnachtliche Szene auf dem Vordach auf

Lengsdorf · Diese Inszenierung auf dem Vordach des Vereinshauses in Lengsdorf ist so groß und so strahlend, dass etliche Autofahrer sogar in die Bremsen steigen, wenn sie hier Im Mühlenbach vorbei kommen. Dann holen viele ihr Handy raus und machen Fotos von dem beleuchteten Bild.

Die Krippe, die Heinz Lauterbach und seine Freunde Manfred Hamacher und Jürgen Kierwald hier geschaffen haben, wuchs von Jahr zu Jahr aus bescheidenen Anfängen. Erst war es 2009 nur die Krippe, dann wurde auch der Rest des Daches vereinnahmt. 2011 malte Lauterbachs künstlerisch begabte Tochter Nadine die Wüstenlandschaft im Hintergrund auf ein Banner, und in diesem Jahr ist rechts daneben auch noch das Bild der Stadt Bethlehem zu sehen.

"Das ist gut getroffen", findet einer, der es wissen muss. Denn Kirwald war in diesem Jahr selbst in Bethlehem und hat das Kunstwerk nun quasi abgenommen. Die Figuren, für die Lauterbach zuständig war, sind aus Sperrholz und mit wetterfestem Lack bemalt. "Das ist alles Handarbeit", sagt er. Ziemlich groß sind sie, damit sie auch auffallen. "Ich kann nicht klein, nur groß", sagt Lauterbach und grinst. Hamacher hat als Elektriker die Beleuchtung installiert, die sich jeden Tag von 17 bis 22 Uhr und von 6 bis 8 Uhr einschaltet. Und Kirwald? "Ihn haben wir in diesem Jahr gewonnen, und er ist für die Ideen und die Connections im Ort zuständig."

Dabei ist an der Krippe praktisch immer etwas zu tun oder auszubessern. Derzeit ist die heilige Familie noch auf dem Weg nach Bethlehem. An Heiligabend wird das Bild umgestellt, Maria und Josef kommen dann in den Stall und das Jesuskind in die Krippe. Am 6. Januar stoßen die Heiligen Drei Könige hinzu.

An diesem Abend um 18 Uhr wird es einen Empfang im Freien geben, für den sich Lauterbach & Co. eine kleine Inszenierung ausgedacht haben. Dann gibt es nach dem offiziellen Teil, wenn die Sternsinger ihr Geschenk bekommen haben, den geselligen Teil mit Glühwein, Würstchen und Waffeln. Insofern trägt das Krippenbild auch zum gesellschaftlichen Leben im Dorf bei.

"Wir haben schon viel Zuspruch für die Krippe bekommen", sagt Lauterbach. Um einem Nachbarn eine Freude zu machen, stand sogar für eine kurze Zeit der Geißbock von dessen Lieblingsverein am Rand des Stalls. Das Ziel war erreicht, der Mann war glücklich, auch wenn sich andere über den "Hennes"-Gag etwas mokiert haben.

Das Ziel des Trios fürs nächste Jahr? "Da brauchen wir eigentlich nicht mehr viel ändern, außer vielleicht an den Figuren." Schaufensterpuppen hat Lauterbach sich schon mal angeschaut, doch die sind ihm dann doch zu groß. Bis dahin ist aber noch Zeit. Und die werden die drei vom Vereinshaus zum Überlegen nutzen.

Immer wieder darauf angesprochen werden sie übrigens, dass der Ortsfestausschuss die Krippe toll organisiert habe. Doch dem widersprechen sie. "Das ist ein privates Engagement für den Trägerverein des Vereinshauses." Dort war Lauterbach fünf Jahre Vorsitzender. Und gibt zu: "Diese freie Fläche an dieser Wand hatte mich schon die ganzen Jahre gestört."

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