Schürreskarrenrennen auf der Lengsdorfer Kirmes Die erste Kurve ist entscheidend

LENGSDORF · Wichtigste Regel beim Schürreskarrenrennen ist: Wer als erster die Kurve um die Hindernisse nimmt, ist eigentlich nicht mehr zu überholen.

 Paul Schäfer (l.) tritt beim Schürreskarrenrennen gegen Josi Schmitz (r.) an, Christoph Schada moderiert den Wettkampf.

Paul Schäfer (l.) tritt beim Schürreskarrenrennen gegen Josi Schmitz (r.) an, Christoph Schada moderiert den Wettkampf.

Foto: Stefan Knopp

Wer allerdings einfach die Hindernisse auslässt, kommt nicht ungestraft davon. Das musste gestern Josi Schmitz im Rennen gegen Paul Schäfer erfahren: Der wollte es sich leicht machen, indem er einfach die Verkehrshütchen ignorierte. Den Sieg brachte ihm das trotzdem nicht, dafür aber die - leicht verschmerzbare - Schande der Disqualifikation.

Mehrere Paarungen traten nach dem Sonntagsgottesdienst, der Kranzniederlegung und dem Frühschoppen mit Begleitung durch den Musikverein Gielsdorf gegeneinander an: Heimatverein gegen Kirchenchor, Ortsausschussmitglied gegen Journalist, auch Kinder liefen mit. Das Rennen mit den traditionellen Schürreskarren am Sonntag ist immer ein Höhepunkt auf der Lengsdorfer Kirmes. Die jeweiligen Gewinner nahmen eine Flasche Lengsdorfer Wein von 2012 mit nach Hause.

Ein Ereignis, das der Zacheies nie mitbekommt. Auch in diesem Jahr war er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr an seinem Platz. Man wisse, wo der nordische Angler ohne Angel ist, sagte der Ortsfestausschussvorsitzende Christoph Schada: "Er wurde von einem norddeutschen Mitbürger entführt." Der Kirmesmann sei wohlauf und werde beim Seniorenfrühschoppen gegen zwei Kästen Flensburger Pils eingelöst.

Zwei Schausteller sagen kurzfristig ab

Den Kirmesbetrieb bewertete Schada positiv. Dank des sonnigen Wetters waren die Wochenendtage weitgehend gut besucht. Auch beim Disney-Kinderkarussell von Sascha Wolter war man zufrieden. Der Schausteller war im Lauf der Woche kurzfristig eingesprungen, damit die Lengsdorfer Kirmes wenigstens nicht ganz so abgespeckt daherkam. Der Grund: Wenige Tage vor Kirmeseröffnung hatten die Schausteller für den Autoscooter und die Schmetterlingsbahn abgesagt. "Angeblich hätten sie in den letzten Jahren zu wenig verdient", sagte Schada. Auf die Schnelle habe man keinen gleichwertigen Ersatz mehr auftreiben können.

Für ihn war das ärgerlich: Die Einnahmen aus den letzten Jahren seien den Schaustellern schon deutlich früher bekannt. Jürgen Eisbusch von der Bonner Veranstaltungs-Arbeitsgemeinschaft (ArGe) hatte Schada diese Mitteilung am Dienstag überbracht. Bekannt war das schon früher. "Wir haben noch versucht, Ersatz zu kriegen", sagte Eisbusch, dessen Tochter Tanja mit ihrer Eisdiele vor Ort ist. "Aber es war nichts zu machen."

Jugendlichen bietet die Kirmes jetzt nur noch den Schieß- und den Pfeilwurfstand. "Wir müssen uns sobald wie möglich mit der ArGe und der Bezirksvertretung Hardtberg an einen Tisch setzen", sagte Schada. "Wir sind einer der wenigen Orte, die es schaffen, einen ganzen Straßenzug zu besetzen." Er dankte den Schaustellern ganz besonders, die noch gerne nach Lengsdorf kommen. Wolter will jedenfalls gerne wiederkommen.

Heute geht die Kirmes mit dem Rentnerfrühschoppen ab 11 Uhr weiter. Ab 14 Uhr beginnt wieder das bunte Kirmestreiben, und für 19.30 Uhr ist die Verurteilung und feierliche Verbrennung des Zacheies angesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort