Uhlgasse in Lengsdorf Bürger scheitern mit Veränderungssperre

LENGSDORF · Die Anwohner der Uhlgasse, die künftig durch einen weiteren Neubau in ihrer historischen Straße "Häuserschluchten" befürchten, konnten sich bei der Politik nicht durchsetzen. Die Bezirksvertretung Hardtberg lehnte am Dienstagabend ihren Bürgerantrag mit einer Mehrheit von CDU, FDP und Grünen ab.

 Dieses Gebäude wird voraussichtlich bald einem Neubau weichen. Dann wird auch die Straße breiter.

Dieses Gebäude wird voraussichtlich bald einem Neubau weichen. Dann wird auch die Straße breiter.

Foto: Roland Kohls

In diesem hatten die Nachbarn eine Veränderungssperre gefordert, damit der Bauherr seinen Neubau für mindestens zwei Jahre nicht umsetzen darf und keine Fakten durch eine zu dichte und hohe Bebauung geschaffen werden. Doch Manfred Maaß vom Planungsamt erklärte, dass dem Bauherrn die Genehmigung nicht zu verweigern sei, nachdem dieser die Planung deutlich modifiziert habe. Zu der Forderung, das Bundeswehr-Gelände am oberen Ende der Uhlgasse mit zu berücksichtigen, weil es bald bebaut werden soll, sagte er: Man habe sich dort erkundigt, und es gebe keine Überlegung, die Altbauten dort kurzfristig abzureißen. Würde man eine Veränderungssperre gegen den Bauherrn erlassen, was im Stadtrat bereits abgelehnt wurde, seien Regressforderungen nicht auszuschließen. "Denn das Bauvorhaben widerspricht auch den Zielen des künftigen Bebauungsplanes nicht."

Christoph Schada (CDU) erinnerte daran, dass es eine alte Forderung der Anwohner sei, das Nadelöhr in der Uhlgasse zu beseitigen und durchgehend Bürgersteige zur Schulwegsicherung zu schaffen. "Dem wird jetzt nachgekommen", sagte Schada. Für die SPD regte Horst Geudtner an, dem Bürgerantrag der Anwohner stattzugeben, was ihm Populismusvorwürfe seitens der CDU einbrachte. Denn im Rat habe die SPD noch eine gegensätzliche Auffassung vertreten und zwar den Bebauungsplan auf den Weg gebracht, aber gegen eine Veränderungssperre gestimmt.

Die Anwohner waren nach der Sitzung nicht zufrieden. Ihrer Forderung, künftig Bauhöhen festzulegen und keine Geschosszahlen, wurde nicht entsprochen. Auch der Einwand, dass die Straßen in Neubaugebieten deutlich großzügiger geplant würden als hier in der engen Uhlgasse, konnte Stadtplaner Maaß nur mit einem Schulterzucken beantworten. Es sei halt immer so, dass Freiflächen wie die Grächt in Lengsdorf anders beplanbar seien als Bauvorhaben in einem historischen Bestand.

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