Hüntenhof in Lengsdorf Brüderpaar will in dem Gebäude vier Mietswohnungen einrichten

Lengsdorf · Viele Jahre stand er leer, in absehbarer Zukunft soll aber wieder Leben auf dem alten Hüntenhof an der Lengsdorfer Uhlgasse 2 herrschen. Raphael Schöler und Fabian Müller vom MS Planungsbüro aus Bornheim wurden mit der Umbauplanung der Hofanlage betraut, um aus den stark in Mitleidenschaft gezogenen Gebäuden vier Mietswohnungen zu machen.

 Derzeit legen Arbeiter die alte Scheune trocken.

Derzeit legen Arbeiter die alte Scheune trocken.

Foto: Martin Ochmann

"Technisch ist das natürlich nicht ganz einfach, die Gebäude standen lange leer, durch das undichte Dach ist Wasser eingedrungen, darunter hat natürlich das Holz gelitten, außerdem hat es in der Scheune mal gebrannt", berichtet Raphael Schöler, dessen Bruder Klaus den Hof zusammen mit anderen Gesellschaftern erworben hat..

Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, müssen die Bauherren vieles beachten. "Was noch brauchbar ist, muss überarbeitet oder erhalten werden, wir dürfen nicht einfach nach Gusto erneuern", sagt Schöler.

Allein zwei Jahre hätten die Verhandlungen mit der Stadt und dem Verkäufer gedauert. Laut dem ursprünglichen Bebauungsplan von 1984 hätten die Gebäude eigentlich abgerissen werden sollen. "Aber zum Glück kam das Denkmalschutzgesetz dazwischen." An einen Abriss war mit den strengen Vorgaben des Denkmalschutzes im Rücken nicht mehr zu denken; aber auch nicht mehr an den einfachen Aus- und Umbau.

"Viele scheuen den Aufwand einfach, zumal die Sanierung teurer ist als der Neubau", sagt Schöler. Doch sein Planungsbüro habe sich auf die Sanierung solcher Gebäude spezialisiert, unter anderem haben die Schölers auch eine Hofanlage in der Duisdorfer Brunnenstraße saniert.

"Wir suchen gezielt nach solchen Gebäuden in guter Lage", sagt Schöler. Die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude sei eine "Marktlücke", zudem könne man Steuervorteile in Anspruch nehmen. Trotz aller Schwierigkeiten: "In diesem Fall haben wir noch Glück, weil der vorherige Besitzer im Nachbarhaus lebt." Das mache die Arbeit etwas leichter.

Derzeit würden die Arbeiter die Gebäude trockenlegen. Mit den Arbeiten in der großen Scheune, die in der Mitte geteilt werden soll, um zwei Wohnungen einzurichten, will das Team Ende des Jahres fertig sein. In diesem Zeitraum soll auch die Tordurchfahrt, der einzige Bereich, der von der Straße aus zu sehen ist, fertiggestellt werden. Die alten Hohlfalzziegel sollen dabei durch neuere, optisch ähnliche ersetzt werden.

Hinter der unscheinbaren Einfahrt verbirgt sich ein immerhin 1700 Quadratmeter großes Gelände. Neben der alten Scheune, 1869 erbaut, und diversen Nebengebäuden steht auf dem Hof noch das eigentliche Wohngebäude, das derzeit bewohnt ist. Wann hier die Arbeiten beginnen, steht noch nicht fest. Dies würde davon abhängen, wann die derzeitigen Bewohner etwas Neues gefunden haben. "Das kann Ende des Jahres soweit sein, wir wollen aber niemanden nötigen und keine Härten aufkommen lassen", sagt Schöler.

"Die Scheunenwohnungen werden rund 200 Quadratmeter groß werden", so der Bauleiter. Das sei nicht jedermanns Sache. "Aber die Nachfrage ist da. Solche Häuser haben einfach Atmosphäre."

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