Bezirksvertretung Hardtberg Ärger über Fahrradstreifen in Lengsdorf

LENGSDORF · Die neuen Fahrradstreifen an der Straße An der Ohligsmühle erregen Unmut bei einigen Anwohnern. Über gleich drei Bürgeranträge, die die Abschaffung der Streifen fordern, hatte die Bezirksvertretung Hardtberg am Dienstagabend zu beraten.

"Wir sind von diesen Markierungen eiskalt überrascht worden. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir informiert oder gar gefragt wurden", sagte Anwohner Hans Tyrichter. Er sieht zwei Probleme: die Verkehrssicherheit und den Parkplatzmangel. "Und das sind beileibe keine Luxusprobleme", so Tyrichter. Zum einen befördere der Radweg die Raserei. Denn da im betroffenen Bereich nun keine Autos mehr parken könnten, würden Autofahrer jetzt freie Fahrt haben und entsprechend aufs Tempo drücken. "Ich bezweifle, dass das die Straße sicherer macht", sagte Tyrichter.

Er fordert, im betroffenen Bereich Parkstreifenmarkierungen anzubringen. Denn für die Anwohner gebe es in der näheren Umgebung kaum Parkmöglichkeiten, wie Antragsteller Lothar Scheidt ausführte. "Fußläufig zu erreichen ist die Nikolaus-Groß-Straße, da ist die Schlacht um die Parkplätze entbrannt", sagte Scheidt. Auch er forderte, die Schutzstreifen durch Parkplatzmarkierungen zu ersetzen.

Das fordert auch Anwohner Michael Siry. Er zeigte Verständnis für das Ziel der Stadt, fahrradfreundliche Kommune zu werden. "Aber es zeugt von schlechter Umsetzung, wenn, um das Ziel zu erreichen, die Belange unmittelbar betroffener Anwohner - auch die sind schließlich Bürger der Stadt - einfach übergangen werden", so Siry in seinem Beschwerdebrief. Auf ebendieses Ziel und das Fahrradstraßenkonzept der Stadt verwies Christian Trützler und empfahl die Beibehaltung des Streifens. "Diese Streifen sind wichtig und bieten Sicherheit", sagte Trützler.

Das sieht auch Regina Jansen so, bei der Stadt zuständig für Radverkehrswegeplanung. Die Schutzstreifen seien Teil des Radwege-Ausbauprogramms und hätten sich bewährt. "Ich muss widersprechen, die Verkehrssicherheit ist höher, gerade an der Ohligsmühle", meinte Jansen. Auch für den Busverkehr sei die jetzt gefundene Lösung vorteilhafter, so Jansen. Und: "Die Parkplatzsituation haben wir auch in anderen Stadtteilen."

Eine Feststellung, die Tyrichter verärgert zur Kenntnis nahm. "Es gibt keine Parkplätze in den umliegenden Straßen, wir müssen irgendwo hin." Kurz diskutiert, aber schnell verworfen wurde der Gedanke, ob man die Situation nicht durch Parken auf dem Gehweg lösen könne. Am Ende erteilten die Politiker der Bezirksvertretung den drei Bürgeranträgen eine klare Absage.

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