Vogelausstellung im Bürgerhaus 43 Arten aus aller Welt in Lengsdorf

LENGSDORF · Bei einer Ausstellung im Bürgerhaus gab es Vögel von der heimischen Haubenmeise bis zu den indonesischen Balistaren zu sehen.

 Familie Müller aus Wesseling betrachtet Graupapageien.

Familie Müller aus Wesseling betrachtet Graupapageien.

Foto: Stefan Knopp

Susi scheint es gut zu gehen - die sechsjährige Josephin war nach eingehender Begutachtung des blau gefiederten Vogels jedenfalls zufrieden. Sie und ihre Eltern hatten zwei dieser "Rosenköpfchen", aber einer ist irgendwann gestorben. Und da diese Papageienart zu den "Unzertrennlichen" zählt, die normalerweise ein Leben lang mit einem einzigen Partner zusammenbleiben, wollten die Müllers aus Wesseling sie nicht einzeln halten. Sie gaben sie an Vogelfreund Wolfgang Schmelzer, der Susi in Obhut nahm und der Familie dafür zwei Rotschwanzsittiche gab.

Schmelzer hatte Susi zur Lengsdorfer Vogelschau der Vogelfreunde am Wochenende im Bürger- und Vereinshaus mitgebracht. Dort war sie einer von rund 200 Vögeln. 43 Arten aus aller Welt waren vertreten, von der heimischen Haubenmeise über die Grünschwanzloris von den Salomonen-Inseln und die afrikanischen Prachtfinken bis zu den anmutigen Balistaren, die in Indonesien als Statusvögel gelten und deshalb so viel gefangen wurden, dass sie laut Schmelzer kaum noch in der freien Natur vorkommen. Ein Schwerpunkt der Schau lag auf südamerikanischen Papageien und der australischen Vogelwelt, zu der auch der seltene Inka-Kakadu gehört.

Keiner dieser Vögel ist in freier Wildbahn geboren: "Das sind alles Nachzuchten", so Schmelzer, "bis auf die Findlinge." Damit meinte er die Elstern, Dohlen, Stare und Eichelhäher, die dort zu sehen waren. "Das sind aus dem Nest gefallene Vögel." Sie wurden von der Wildvogelhilfe Rhein-Sieg, die an den Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland angeschlossen ist, aufgesammelt und gepflegt. Die Station in Eitorf betreut verwaiste junge und verletzte ausgewachsene Tiere und lässt sie frei, sobald es möglich ist. "Das geht aber nicht in allen Fällen", sagte Schmelzer. Die gezeigten Exemplare seien zu zahm und deshalb nicht mehr auswilderungsfähig. Und so bekamen die Besucher Gelegenheit, diese Tiere aus nächster Nähe zu betrachten.

Für Josephin waren diese heimischen Vögel genauso spannend wie die Graupapageien, die Kanarienvögel und die Urform des Wellensittichs. Das Gezwitscher von allen Seiten störte sie nicht. "Die, die wir haben, sind auch so laut." Das Mädchen übernehme auch Verantwortung für ihre Vögel, sagte ihre Mutter Monika Müller. "Sie macht sie sauber und kümmert sich."

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