Kunstprojekt mit 20 Kindern Tierbilder als Quellen der Inspiration

MEDINGHOVEN · "Jeder hat in seiner Kindheit eine eigene Geschichte mit Tieren erlebt", sagt Giuseppe Marino. Seine eigene, so der Student an der Alanus-Hochschule, habe mit dem Muttermal auf seiner Hand und einer Ente zu tun: Die habe immer genau auf diese Stelle gepickt.

 Der Künstler Giuseppe Marino aus Medinghoven.

Der Künstler Giuseppe Marino aus Medinghoven.

Foto: Stefan Knopp

Solche Erlebnisse hatten den Nachwuchskünstler zu seiner Idee inspiriert: Mit 20 Kindern, die die offene Ganztagsschule der Grundschule Medinghoven besuchen, hat er an fünf Tagen das "Kunstprojekt Medinghoven" zum Thema Tiere auf die Beine gestellt. Die Ergebnisse sind seit gestern im Martin-Bucer-Haus zu sehen. Darunter ist eine Fotocollage, die mehrere Nahaufnahmen von einem Schwan zeigt. Es ist der Blick durch das rechteckige Guckloch von Papp-Schablonen, mit denen er und die Kinder in einem Tierpark unterwegs waren. Auf diese Weise wolle er die Kinder an die Fotografie bringen, sagt Marino. Dann machten sie viele Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Tieren aller Art, und die Ausdrucke dieser Bilder konnten die Kinder ausschneiden, bekleben oder zu Collagen verarbeiten. Außerdem konnten sie mit Farbe experimentieren: Einige der Collagen wurden mit Farbe oder auch zerschlagenen Eiern beschmiert.

"Das hat Spaß gemacht", meinen Aram (8) und Dariush (6), die an dem Projekt mitgewirkt haben; besonders das mit den Eiern. Youssef (9) fand es besonders toll, "als wir im Zoo waren". Sie hatten auch Briefe geschrieben, die der Leitung des Malteser Krankenhauses für die Patienten übergeben wurden. Aufregend war für die Kinder auch ein Ausflug zur Alanus-Hochschule. Dort bastelte Marino mit den jüngeren Kindern Masken aus Papiertüten, Pappe und anderen Materialien. Die älteren bauten zusammen mit dem Bildhauerstudenten Wolfgang Alexander Tiller ein großes Tier aus Holz, Maschendrahtzaun und anderen Materialien. Darüber, ob es ein Pferd, ein Esel oder doch ein Fantasiewesen ist, gingen die Meinungen bei den Kindern auseinander. Das Tier stand erst in der OGS, dann in der Schule, jetzt ist es in der Ausstellung zu sehen.

Das Projekt ist für Marino und Tiller eine angenehme Pflichtaufgabe: Im Rahmen der Ausbildung müssen sie Kunst in den öffentlichen Raum bringen. Die Ausstellung mit den Kindern ist im Martin-Bucer-Haus, Stresemannstraße 28, bis Ende April zu sehen.

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