Karnevalsmesse im Telekom Dome Kamelle, Konfetti, Kölsch und Kostüme

BONN · "Spitzebötzje" in Schwarz oder Rot, prächtige Samtroben für die Tollitäten, bestickte Prinzen- und Komiteekappen, Fasanenfedern, "Kamellebüggele", Orden, Wurfmaterial oder hochprozentige Shots in den neuen Geschmacksrichtungen Popcorn oder Lakritz: Das erste Alaaf kam noch etwas verhalten über die Lippen, doch beim zweiten Mal lief es dann wieder wie geschmiert.

 Neue Perücke gefällig? Die gibt es auch bei der Karnevalsmesse.

Neue Perücke gefällig? Die gibt es auch bei der Karnevalsmesse.

Foto: Roland Kohls (Archiv)

Mehr als 6800 Besucher kamen am Wochenende zur großen Karnevalsmesse von Metro Cash & Carry. Zwei Tage lang drehte sich im Telekom Dome alles um Kamelle, Konfetti, Kölsch und Kostüme.

Auf einer Fläche von rund 7000 Quadratmetern zeigten 150 Aussteller und Fachhändler ihre neuesten Produkte. "Hier gibt es alles, was das jecke Herz begehrt", freute sich Lutz Persch, Organisator der Messe und Betriebsleiter der Metro. Dabei waren auch viele Karnevalsvereine aus der Region. Denn sie nutzten die Gelegenheit, um schon mal Kontakte zu knüpfen und die ersten Aufträge für ihre Veranstaltungen in der kommenden Session zu vergeben.

Die hiesigen Jecken mussten oftmals allerdings sehr tapfer sein. Denn nicht nur "Alaaf" war rund um den Dome zu hören, hin und wieder mischte sich auch schon mal "Helau" darunter. "Natürlich", erklärte Persch lachend. "Schließlich sind hier Aussteller aus ganz Deutschland und sogar aus den Beneluxländern vertreten." Selbst ein Händler aus Korea war mit von der Partie.

Ob man wohl auch bei sommerlichen Temperaturen schunkeln und singen kann? Aber klar! "Die Domstürmer", "De Boore" und "Big Maggas" heizten von der Bühne aus ein. Autogramme gab es vom FC-Profi Yannick Gerhardt, em "fussich Julche" (Marita Köllner) und "Opa" Reinhold Geissen, der ohne "Roooobert" und Carmen in den Dome gekommen war. Absoluter Höhepunkt war jedoch sein Auftritt: Ob im australischen Dschungel, auf Mallorca oder im Karneval, "DER Wendler" steht garantiert immer im Mittelpunkt. Kaum hatte er die ersten Töne von "S-i-e liebt den ..." angestimmt, ging die Party ab. Er gab sich gestern sehr volksnah, erfüllte fast jeden Fotowunsch und schrieb fleißig Autogramme.

Währenddessen kamen die Männer im Ausbildungszentrum eine Etage tiefer kräftig ins Schwitzen. Denn der Bundesverband Deutscher Männerballette trug zwei Tage lang die 11. Deutsche Meisterschaft aus. 28 Mannschaften waren am Start. Am Ende sicherte sich die Truppe "Finsterwalde" aus Brandenburg den Titel, den zweiten Platz belegte die "Bärengarde" aus Hessen, Platz drei ging an die "O-Town-Player" aus Rheinland-Pfalz.

Zum Rahmenprogramm gehörten auch Workshops für Tanzcorps. Dazu zählten sogar "Hebekurse", die von erfahrenen Tänzern aus Köln geleitet wurden. Insgesamt hatten die Organisatoren rund 50 verschiedene Programmpunkte zusammengestellt.

Eröffnet wurde die Karnevalsmesse von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. Er erinnerte daran, dass die fünfte Jahreszeit auch wirtschaftlich eine bedeutende Rolle für die Region spielt. Denn schließlich würden nicht nur Taxiunternehmen, der ÖPNV und die Gastronomie von dem jecken Tag profitieren. "Rund 100.000 zusätzliche Friseurbesuche von Frauen schlagen ebenfalls zu Buche", bemerkte er.

Er freute sich besonders darüber, dass die Veranstalter wieder gezeigt hätten, dass sie "et Hätz" am richtigen Fleck haben. Denn für jede verkaufte Eintrittskarte spendet Metro Cash & Carry 1,11 Euro an Kinderheime der Region.

Die nächste Metro-Karnevalsmesse findet am 13. und 14. Juni 2015 im Telekom Dome statt.

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