Rock im Tal Zwischen Familienpicknick und Festival
DUISDORF · Die vierte Auflage der Veranstaltung lockt große und kleine Musikfans ins Derletal. Die Bands schätzen die Begeisterungsfähigkeit des Publikums
Zum Aufwärmen gab es am Nachmittag "Coldstack" zu hören, die Band, in der Festivalveranstalter Dennis Schreiner spielt. Sie bildete die einzige Coverband, danach waren nur noch Gruppen mit selbstkomponierten Liedern zu hören. Roland Oppermann war vor allem wegen dieser Band gekommen: "Coldstack ist immer gut, optisch und akustisch." Obwohl sein Musikgeschmack eigentlich eher in Richtung Cubana geht. Er genoss vor der Bühne das Programm ganz bequem im Anglerstuhl mit Becherhalter.
Viele Kinder waren mitgekommen, manche trugen während des Festivals Ohrstöpsel oder große Ohrschützer. "Ich bin hier, weil ich die Musik schön finde", sagte Ronja (9). Sie war mit einigen Freundinnen auf den Platz vor dem Hubertusschützenheim gekommen. Martha fand die Musik ein wenig zu laut, aber das störte sie nicht beim gemütlichen Picknick. Und allzu schlimm war es auch nicht, die Tontechniker hatten ein gutes Händchen für die richtige Lautstärke.
Das Wichtigste war, dass das Wetter mitspielte. Und abgesehen von einigen bangen Momenten im Lauf des Nachmittags herrschte Sonnenschein vor - zur Freude der Veranstalter und der Bands. Denn die spielen natürlich lieber vor möglichst großem Publikum. Und auch wenn die Zuhörer eher brav zuhörten und die Band "Spiegelblick" viel Überredungskunst aufbieten musste, um einige Leute zum Mitsingen zu animieren, war Frontmann Maurice Ripp nach dem Auftritt sehr zufrieden.
"Das Publikum hat schon sehr viel zurückgegeben", fand der Sänger. Ansonsten habe man einfach Lust zu musizieren. "Wir machen das auch für uns. Da kann man sich befreien." Diese Band sieht man beim Green-Juice-Festival am 22. August in Neu-Vilich als Warm-up wieder. Danach spielten "Like Snow", "16 Tage" und "Godswill" sowie "NinetyFour X", die ebenso wie "Spiegelblick" zum ersten Mal im Derletal waren. Am Abend traten außerdem "Die Versenker" auf, die schon zum dritten Mal dabei waren. Allen merkte man an, dass sie viel Lust aufs Musikmachen hatten. Am Abend füllte sich der Platz noch weiter, dann wurde aus dem Familienpicknick doch noch ein richtiges Rockfestival.
Der Spielmannszug Rot-Weiß als Ausrichter und seine fleißigen Helfer unter anderem vom 1. FC Hardtberg hatten alle Hände voll zu tun beim Getränke- und Essensverkauf. Mittendrin feierten Mitglieder des Turn- und Kraftsportvereins einen Geburtstag. Der Vorsitzende Horst Hieronymi fand das Festival sehr gelungen, dank der guten Arbeit der Veranstalter. "Ich gönne es ihnen", sagte er. "Es ist toll, was die hier ehrenamtlich auf die Beine stellen."
