Kulturmühle Lessenich Zwei hochkarätige Konzerte im Innenhof der alten Wassermühle

LESSENICH · Der zauberhafte Innenhof der alten Wassermühle in Lessenich hat am Wochenende etliche Besucher von zwei Konzerten in den Bann gezogen. "Wildes Holz" und der international tätige Pianist Michael Korstick traten in der "Kulturmühle" auf, die im Besitz der alteingesessenen Familie Pinsdorf ist.

 Die drei Musiker von "Wildes Holz".

Die drei Musiker von "Wildes Holz".

Foto: Nikola Raegener

Komplett ausverkauft war das Konzert am Samstagabend, welches das Trio "Wildes Holz" gab. Temperamentvolle Gitarrenklänge, gezupft von Anton Karauke, ein wirkungsvoll in Szene gesetzter Kontrabass, gespielt von Markus Conrads, und das kunstvoll anmutende Flötenspiel von Tobias Reisige fügten sich zusammen zu einem hörens- und im übrigen auch sehenswerten Ereignis.

Denn die drei Musiker verstanden es, ihr Publikum mit Geschichten und kleinen Anekdoten, die sie bei ihren zahlreichen Konzerten das ganze Jahr über auf Tour erleben, charmant zu unterhalten. "Wildes Holz" bot dem begeisterten Publikum eine große musikalische Bandbreite: Songs von Pop, Jazz bis Klassik und auch ruhige mittelalterliche Weisen oder fetzige Klezmerklänge. Das Publikum war begeistert und belohnte das Trio mit reichlich Anerkennung und Applaus.

Auch das zweite Konzert an diesem Wochenende, das in der Wassermühle stattfand, wurde ein Publikumserfolg. Brillante, getragene, elegante Klänge, die Pianist Michael Korstick dem größten in der Welt gebauten Steinway-Flügel entlockte, vermischten sich in der romantischen Atmosphäre der Wassermühle mit dem leisen Windrauschen in den Baumwipfeln über dem Innenhof. Stücke der Wiener Klassik und der Romantik waren zu hören.

Das Publikum lauschte andächtig. Etwa den Variationen in f-Moll von Joseph Haydn, der großen Sonate in A-Dur, D-959 von Franz Schubert und nach der Pause Werken von Debussy und Chopin. Zwei Jahre engagierte sich Korstick an der Musikschule der Stadt Bonn. Jetzt wurde er nach Linz als Professor abberufen, an die Anton-Bruckner-Universität. Zwei Schülerinnen Korsticks, die neunjährige Heidi Riedel und die elfjährige Jing Yi, hatten bei dem Konzert zum Schluss noch die Gelegenheit, ihr Können dem Publikum zu präsentieren.

Ein neues Vorhaben verkündete Organisator Christoph Pinsdorf dann noch obendrein. Er hat die Idee für eine Musikakademie als Teilbereich der Bonner Musikschule, um dort in Zukunft besonders musikalischen Klaviernachwuchs zu fördern. "Einige bekannte Musiker wie etwa Michael Korstick haben bereits zugesagt, Meisterkurse zu geben", so Pinsdorf. Viele Besucher fanden die Idee toll.

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