Erstkommunion in Sankt Rochus Zum ersten Mal am Tisch des Herrn

DUISDORF/BONN · Laut erschallen die Glocken von Sankt Rochus, festliche Orgelmusik erfüllt das ganze Gotteshaus. So lange hat Carla van de Laar davon geträumt, jetzt ist er endlich da: Ihr großer Tag.

 Nach der Messe: Carla van de Laar in ihrem Kommunionkleid hält stolz ihre Kerze in der Hand.

Nach der Messe: Carla van de Laar in ihrem Kommunionkleid hält stolz ihre Kerze in der Hand.

Foto: Roland Kohls

In ihrem weißen Kleid und mit einem Blumenkränzchen im Haar kann sie es kaum erwarten. In der Hand hält sie die Kerze, die sie selbst mit Hostie und Fisch verziert hat. Dann endlich geht es los: In einer festlichen Prozession ziehen die 23 Kommunionkinder von Sankt Rochus zur Erstkommunionfeier in die Duisdorfer Pfarrkirche ein. Begleitet wird Carla dabei auch von ihrer zwei Jahre älteren Schwester Paula. Als Messdienerin gestaltet sie den Festgottesdienst mit. "Ich bin schon seit ein paar Tagen sehr aufgeregt", sagte die Achtjährige zuvor. "Ich konnte sogar nicht mehr richtig schlafen."

Bereits seit November haben sich die Jungen und Mädchen darauf vorbereitet, an diesem Tag erstmals das Sakrament zu empfangen. Wurde das Fest früher in der Regel an Weißen Sonntag, also eine Woche nach Ostern, gefeiert, so ziehen sich die Kommunionfeiern heute über mehrere Wochen hin. Denn aufgrund der Zusammenlegung einzelner Gemeinden zu Pfarrverbänden betreuen Priester und Pastoralreferenten jetzt gleich mehrere Pfarreien.

Zwischen Duisdorf und Brüser Berg organisierte Guido Zernack dies. Er betreute die 64 Kommunionkinder, unter seiner Federführung bereiteten 13 Katecheten und zwei Jugendliche die Kinder von Sankt Rochus, Augustinus und Edith Stein vor.

Für Carla van de Laar war dies jedoch ein Heimspiel. Denn Mutter Silke betreute als Katechetin eine Gruppe von sieben Mädchen. "Daraus hat sich wirklich eine sehr schöne Gemeinschaft entwickelt. Alle sind mittlerweile zu Freundinnen geworden", sagte sie. Dabei lernten die Mädchen nicht nur die verschiedenen Sakramente kennen. Beim gemeinsamen Brotbacken, am Beichtwochenende und in der Besinnungswoche kamen auch Spiel und Spaß nicht zu kurz. "Sicher war es viel Arbeit. Aber ich weiß schon jetzt, dass mir ab dieser Woche etwas fehlen wird", sagte Silke van de Laar. "Die Vorbereitung war eine wirklich sehr schöne Zeit, in der sich ein toller Zusammenhalt entwickelt hat. Das werde ich ganz bestimmt vermissen. Ich bin schon ein wenig wehmütig."

Für Carla zählt jedoch der Augenblick. Andächtig verfolgt sie den Festgottesdienst und als Höhepunkt ihre erste Kommunion. Was ist das Wichtigste an diesem Tag? "Natürlich das heilige Brot zu bekommen", sagt die Schülerin, ohne lange nachzudenken. Gleich hinterher kommen aber die vielen Geschenke zu diesem Anlass. "Ich habe mir ein neues Fahrrad gewünscht", sagt sie und lacht. Und bekommt es auch.

Nach dem Gottesdienst fährt die Familie mit den Verwandten in ein Restaurant zum Mittagessen. Danach wird es turbulent: Am Nachmittag kommen noch Freunde und Nachbarn hinzu, um mit Carla diesen einzigartigen Tag zu feiern. Rund 60 Gäste, darunter 25 Kinder, freuen sich auf Kaffee und Kuchen bei Familie van de Laar. "Beim Kuchenbacken hatte ich sehr viel Hilfe. Ganz alleine hätte ich das nicht geschafft", so Silke van de Laar.

Zelebriert wird der Gottesdienst von Pfarrer Jörg Harth. Wie die Kommunionkinder, so hat auch er ganz besondere Erwartungen an diesen Tag. "Ich wünsche mir, dass sich die Kinder und ihre Familien lange an diese Zeit erinnern, die als Höhepunkt in der Kommunion gipfelt", so der Pfarrer. "Ich hoffe, dass die Jungen und Mädchen etwas Wichtiges für ihren weiteren Lebensweg mitbekommen haben. Damit das Samenkorn Glaube aufgeht und Früchte trägt."

Aber die Hauptsache sei, dass alle einen schönen Tag und ein unvergessliches Fest erleben, so Pfarrer Harth. "Einen ganz unvergesslichen Tag haben wir wirklich gehabt", zieht Silke van de Laar für sich und ihre Familie am Abend Bilanz.

752 Kommunionkinder, 160 Helfer

Die Erstkommunion (Lat. "communio", Gemeinschaft) ist ein Sakrament der katholischen Kirche und bedeutet einen weiteren Schritt zur Aufnahme in die Gemeinschaft.

752 Jungen und Mädchen im Stadtdekanat Bonn feiern in diesem Jahr ihre Erstkommunion. 160 Katecheten und Helfer, darunter Pfarrer, Eltern, Pastoralreferenten und Jugendliche, haben sie mehrere Monate auf diesen Tag vorbereitet. Rund 40 Erstkommunionmessen werden in diesen Wochen im Stadtdekanat gefeiert.

Im Pfarrverband St. Rochus, St. Augustinus und St. Edith Stein empfangen insgesamt 64 Kinder zum ersten Mal das Sakrament. Nachdem am Sonntag bereits in Sankt. Rochus (23 Kinder) Erstkommunion gefeiert wurde, findet das Fest am 26. April in Sankt Augustinus (20 Kinder) und am 3. Mai in Sankt Edith Stein (21 Kinder) auf dem Brüser Berg statt.

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