Schüler mit Job Yara und Rabea sind Hundesitter

DUISDORF · Die beiden Kaninchen Merlin und Flora hat sie noch durchsetzen können, aber ein Hund ist für die Eltern ausgeschlossen. Trotzdem hat Yara, eine Fünftklässlerin aus Duisdorf, einen Weg gefunden, viel Zeit mit den Vierbeinern zu verbringen.

 Kein Hobby für Stubenhocker: Rabea und Yara führen den Jack Russel Terrier Roey aus.

Kein Hobby für Stubenhocker: Rabea und Yara führen den Jack Russel Terrier Roey aus.

Foto: Roland Kohls

Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Rabea führt sie Hunde aus der Nachbarschaft aus. Nach Absprache mit den Besitzern kümmern sich die Mädchen einmal oder mehrmals pro Woche für ein bis zwei Stunden um ihre Adoptivhaustiere.

"Die Idee hatten wir letzten Herbst, als wir andere Leute beim Gassi gehen und Spielen mit ihren Hunden beobachtet haben", erzählen die beiden Mädchen. Sie wollen später unbedingt selbst einen Hund haben, auch wenn ein Adoptivhund einige Vorteile hat: Die Hundesitter können mit den Tieren Gassi gehen, spielen und kuscheln und sich dazu noch ein kleines Taschengeld verdienen.

Bei zwei Euro für mehrere ausgedehnte Spaziergänge pro Woche, ist aber klar, dass für die beiden Mädchen ihre Tierliebe im Vordergrund steht. Yara möchte später gerne beruflich mit Tieren arbeiten und Rabea als Autorin viel Zeit mit eigenen Haustieren verbringen.

Um ihr Angebot bekannt zu machen, haben die beiden Aushängezettel am Computer entworfen und in ganz Duisdorf verteilt. "Wir haben die Informationen im Jugendzentrum St. Martin, im Rewe, an der Sporthalle in der Schmittstraße und in vielen anderen Straßen aufgehängt", sagt Yara.

Trotzdem warteten die Mädchen zunächst vergeblich auf Interesse. Also ergriffen sie wieder selbst die Initiative und fragten einen Hundebesitzer aus der Nachbarschaft. Ihren ersten Pflegehund, Kira, betreuten die beiden drei Monate, doch der Besitzer musste den jungen Hund abgeben.

Jetzt wollen Yara und Rabea einen neuen Versuch starten und wieder Zettel an den genannten Orten in Duisdorf verteilen. "Wir möchten das unbedingt weitermachen", sagt Rabea. Sie können sich vorstellen, sich um bis zu vier oder fünf Hunde zu kümmern. Und das jeden Tag, außer montags und donnerstags. "Wenn eine von uns keine Zeit hat, dann geht die andere eben alleine", erklärt Yara.

Damit sie noch mehr Sicherheit im Umgang mit den Tieren bekommen und sich auch alleine nicht überfordert fühlen, werden sie noch einen Hundeführerschein machen. Das Jugendzentrum St. Martin bietet Anfang April einen Kurs an, der sich zwei Nachmittage lang dem Thema Hund widmet.

Per Zufall entdeckten die Mädchen dieses Angebot auf einem Aushang in ihrer Schule. Die beiden sind sich sicher: Wenn ihre Tierliebe durch professionelles Wissen unterstützt wird, werden sie noch viel mehr Freude mit den Vierbeinern haben. Jetzt hoffen sie nur noch, viele neue Adoptivhunde zu finden.

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