Annington hat in Sicherheit der Häuser investiert Videoüberwachung nach Brandserie in Medinghoven

MEDINGHOVEN · Die Serie an Bränden, die im vergangenen Jahr die Mieter am Europaring beunruhigt hatte, ist zwar gerissen. Dennoch ist keiner der Beteiligten zur Tagesordnung übergegangen.

 In den Kellern dieser Häuser am Europaring hat es mehrfach gebrannt. Für Annington-Sprecher Philipp Schmitz-Waters und Vize-Regionalleiter Ralph Mathuse sind die beiden Kameras, die über der Tür mit der Nummer 34 installiert wurden, ein Beitrag zur Prävention.

In den Kellern dieser Häuser am Europaring hat es mehrfach gebrannt. Für Annington-Sprecher Philipp Schmitz-Waters und Vize-Regionalleiter Ralph Mathuse sind die beiden Kameras, die über der Tür mit der Nummer 34 installiert wurden, ein Beitrag zur Prävention.

Foto: Roland Kohls

Das gilt auch für die Deutsche Annington, die acht Objekte in Medinghoven als Vermieter bewirtschaftet und in die Sicherheit investierte. Nach den Kellerbränden - der letzte ereignete sich im April diesen Jahres - nehmen die Objektbetreuer tägliche Sichtkontrollen vor, es wurden auch neue, selbstständig schließende Kellertüren eingebaut, und die Schließanlagen wurden vollständig erneuert. An allen Allgemeinflächen hängen nun flächendeckend Rauchwarnmelder.

So einiges verspricht man sich auch von den Videoaufzeichnungen, die seit einigen Tagen gemacht werden. Insgesamt 18 Kameras hängen jetzt an den Hauseingängen und überwachen die Annington-Flächen, öffentliche Flächen dürfen aber nicht gefilmt werden. Dem Datenschutz trägt man Rechnung, indem die Aufnahmen automatisch nach vier Tagen überschrieben werden.

Bei konkreten Vorfällen werden sie vorher gesichtet und in enger Abstimmung mit der Polizei ausgewertet, sagte Annington-Sprecher Philipp Schmitz-Waters bei einem Ortstermin. "Die Persönlichkeitsrechte der Mieter sind nicht betroffen", stellt er klar. "Sie werden zudem umfassend und zeitnah über alle Schritte informiert."

Dieses Gefühl größerer Sicherheit kommt bei den Mietern gut an, berichtet der Vize-Regionalleiter Ralph Mathuse. "Früher hatte jeder Mieter zu jedem Keller Zugang, die Selbstschließer waren oft defekt", sagt er. "Das war auf jeden das erste, was wir geändert haben."

Auch Kleinigkeiten wie mehr Mülleimer in der Grünanlage wurden installiert, um ein saubereres Bild zu erhalten. Zudem, so Schmitz-Waters, werden Reparaturen inzwischen über persönliche Objektbetreuer vor Ort veranlasst, früher wurden dafür externe Dienstleister von der Konzernzentrale in Bochum aus in Marsch gesetzt. Die Erfahrung mit diesen sieben Betreuern in Bonn hätten gezeigt, dass man auf diese Weise besser und schneller reagieren könne.

Bei der Suche nach den Brandstiftern von damals hat sich allerdings noch kein Erfolg eingestellt. "Es konnte zu keinem Zeitpunkt ein Täter ermittelt werden", teilte eine Sprecherin der Polizei am Donnerstag mit.

Die Deutsche Annington

Sie ist mit rund 211.000 eigenen und verwalteten Wohnungen an rund 550 Standorten sowie rund 3400 Mitarbeitern das größte deutsche Wohnungsunternehmen, auch ohne die geplante Megafusion mit dem anderen Giganten der Branche, der Gagfa. Durch die Fusion hätte der Konzern 350.000 Wohnungen - davon 122.000 in NRW. In Bonn bewirtschaftet die Deutsche Annington mehr als 4300 Wohnungen und modernisiert nach eigenen Angaben 2014 in Castell, Kessenich und Tannenbusch 320 Wohnungen für mehr als neun Millionen Euro. Im Mittelpunkt stehe die energetische Sanierung und der barrierearme Umbau.

Diese Maßnahmen sind Teil eines Modernisierungsprogramms, bei dem die Annington in den kommenden fünf Jahren bundesweit rund 800 Millionen Euro investieren will.

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