Bahnübergang in Duisdorf Störung blieb ohne Folgen

Duisdorf · Auch die Technik von Bahnübergängen und deren Signalanlagen ist nicht vor Störungen gefeit: Das gilt selbstredend auch für den Übergang am Weck-Werk in Duisdorf, der am Dienstag mit einer technischen Störung ausfiel. Sie blieb ohne weitere Folgen.

Das Problem führte allerdings dazu, dass mehrere Züge bei offener Schranke durchfuhren. Das lief nach einem strengen internen Betriebsablauf ab. Zu ihm gehört zum Beispiel, dass der Lokführer nicht schneller als Schrittgeschwindigkeit fahren darf, während der Übergang passiert wird. Außerdem muss gehupt werden.

Aber der Reihe nach: Wie die Bahn bestätigte, trat an dem Bahnübergang gegen 9.40 Uhr eine Störung am Antrieb der Schranken auf. Techniker wurden vor Ort geschickt, die Betriebsstörung dauerte aber länger an, der Schaden konnte offensichtlich nicht so schnell repariert werden.

Probleme trotz Komplettrenovierung

Die technischen Probleme sind umso erstaunlicher, als genau dieser Bahnübergang im vorigen Jahr einer Komplettrenovierung unterzogen wurde. Wegen der Bauarbeiten war er für den Autoverkehr für acht Monate gesperrt gewesen und bekam auf diesem Weg auch eine neue Signalisierung.

Als Grund waren damals Sicherheitsbedenken angegeben worden, weil sich die auf die Rochusstraße/B 56 abbiegenden Fahrzeuge häufiger bis auf den Bahnübergang zurückstauten. Im Zuge der Umstellung der Stellwerkstechnik auf den neuen zweigleisigen Bahnbetrieb und der Erneuerung des Bahnüberganges war außerdem der Bestandsschutz der alten Anlage erloschen, gab die Deutsche Bahn seinerzeit zu bedenken.

Nach den bei Neubauten geltenden Regeln der Technik gehöre hierzu besonders die ausreichende Möglichkeit zur Räumung des Übergangs für Fahrzeuge. "Die Beibehaltung der vorhandenen Räumstrecken ist hiernach nicht mehr zulässig", sagte ein Bahnsprecher damals, bevor der Umbau begann.

Diese Arbeiten hatten im vorigen Jahr viele Autofahrer Nerven und bis August viele Umwege gekostet, auch viele ortsansässige Betriebe in Duisdorf litten darunter. Dass der neue Bahnübergang mit der ebenfalls neuen Signaltechnik jetzt auch Macken aufweist, mag in diesem Kontext ein reiner Zufall sein.

Gefährlich jedenfalls war die Situation nicht. Auch in der Bonner Südstadt hatte es vor einigen Jahren mal Probleme mit den Bahnübergängen gegeben, sodass mehrere Züge auch dort bei offener Schranke durchfuhren. Das sorgte seinerzeit für Wirbel.

Sicherheit steht im Vordergrund

Die Bahn betonte am Dienstag, dass der Übergang bei offener Schranke nach einem intern vorgegebenem Procedere ablaufe, bei dem die Sicherheit ganz oben steht. Ganz nebenbei: Verspätungen auf der Strecke seien dadurch nicht entstanden.

Gleichwohl sind die Menschen mit dem erneuerten Übergang nicht zufrieden. Das liegt aber daran, dass die Schranken länger als früher unten sind und die Bürger bis zu zehn Minuten warten müssen, bis sie wieder nach oben gehen. Die Hardtberger Politiker hatten erst im November beschlossen, dass die Stadt sich mit Verbesserungen beschäftigen soll.

Angesichts des laufenden Planfeststellungsverfahrens, in dem auch die von der Bahn vorgesehene endgültige Schließung dieses Bahnübergangs untersucht wird, sagte CDU-Ratsherr Bert Moll kürzlich bei einem Ortstermin: "Oberste Priorität hat für die Stadt Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis weiterhin der Erhalt des Übergangs."

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