Neun Hektar für neue Wohnungen Stadt will Teil der Gallwitzkaserne kaufen

DUISDORF · Auf dem rund neun Hektar großen Gelände sollen Wohnungen für bis zu 1000 Bürger entstehen

 Einen Teil des Geländes der Gallwitzkaserne in Duisdorf will die Stadt Bonn kaufen, um dort Wohnraum zu schaffen.

Einen Teil des Geländes der Gallwitzkaserne in Duisdorf will die Stadt Bonn kaufen, um dort Wohnraum zu schaffen.

Foto: Roland Kohls

Die Stadt Bonn will einen Teil des Geländes der Gallwitzkaserne kaufen, um dort Wohnraum zu schaffen sowie eine Kindertagesstätte bauen zu lassen. Das geht aus einer Beschlussvorlage hervor, über die morgen erstmals im Planungsausschuss beraten wird. Demnach hat die Stadt Bonn den derzeitigen Besitzer der Liegenschaft, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), darüber informiert, dass sie von ihrem Erstzugriffsrecht Gebrauch machen will.

Dazu muss die Stadt nachweisen, dass der Erwerb "unmittelbar der Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe" dient. Dazu zählen unter anderem die Schaffung von Kindergartenplätzen oder "die Schaffung von Wohnraum in einem zunehmend enger werdenden Wohnungsmarkt" wie die Verwaltung schreibt. Damit kann die Stadt ihr Kaufangebot ohne Bieterverfahren abgeben, allerdings ermittelt ein unabhängiger Gutachterausschuss den Wert des Grundstücks. Die Stadt will jedoch nicht das ganze, insgesamt neun Hektar große Gelände erwerben, sondern lediglich einen rund drei Hektar großen Teilbereich des Areals.

Nach Angaben von Manfred Maaß vom Planungssamt der Stadt Bonn ist geplant, auf dem gesamten Gelände 350 bis 400 Wohneinheiten zu schaffen, das wäre Wohnraum für rund 1000 Bürger. Das Areal soll mit Geschosswohnungsbau bebaut werden, laut Maaß dreigeschossige Häuser plus Dach. "Der Bereich entlang der Autobahn soll rein gewerblich genutzt werden", so Maaß. Der Kindergarten sei derzeit vierzügig geplant. An der Julius-Leber-Straße ist derzeit ein Quartiersplatz geplant, der laut Maaß als Aufenthaltsbereich aber auch für kleinere Veranstaltungen genutzt werden kann.

Mit dem Kauf des Geländes über die Erstzugriffsoption will die Stadt Bonn nicht zuletzt mehr Einfluss auf die künftige Planung nehmen können. Hintergrund ist, dass es einen Grundsatzbeschluss des Rates gibt, in Neubaugebieten 30 Prozent geförderten Wohnungsbau umzusetzen. Allein über die Bauleitplanung ist es laut Stadt jedoch nicht möglich, potenzielle Bauherren verbindlich zu verpflichten, das auch umzusetzen. "Als Eigentümerin der Flächen wäre es bei einer Weiterveräußerung aber sehr wohl möglich, dies zu tun", so die Stadt.

Flüchtlinge

Bis vor wenigen Wochen war die Gallwitzkaserne noch als möglicheNotunterkunft für Flüchtlinge im Gespräch. Von dieser Planung hatdie Stadt Bonn sich mittlerweile verabschiedet. „Die Überlegungen,auf dem Gelände der Gallwitzkaserne Container für die Unterbringungvon Flüchtlingen aufzustellen, werden derzeit nicht weiterverfolgt.Es haben sich zwischenzeitlich bessere Optionen ergeben, diederzeit intensiv geprüft werden“, teilt Vize-Stadtsprecher aufAnfrage mit. Auf der Tagesordnung bleiben allerdings dieÜberlegungen, das Bürohaus in Duisdorf an der Rochusstraße 65 (EckeLudwig-Richter-Straße) für etwa 200 Flüchtlinge herzurichten.DasHaus war bereits in den 90er Jahren zehn Jahre lang ein Wohnheimfür Aussiedler und Asylbewerber.

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