Bahnübergang am Weck-Werk Sicherer, aber nicht ideal

DUISDORF · Der Bahnübergang am Weck-Werk ist seit vorigen Freitag wieder geöffnet, das haben Vertreter der politischen Farben im Hardtberg einhellig begrüßt. Ebenso wie den Umstand, dass der Übergang jetzt sicherer geworden ist. Doch ideal ist wohl anders, es gibt noch Verbesserungswünsche im Detail.

 Gewöhnungsbedürftig ist die neue Verkehrsführung am Bahnübergang. Eine Verkehrsinsel trennt die Ladestraße von der B 56.

Gewöhnungsbedürftig ist die neue Verkehrsführung am Bahnübergang. Eine Verkehrsinsel trennt die Ladestraße von der B 56.

Foto: Kleinfeld

So etwa bei CDU-Ratsherr Bert Moll, der bei aller positiver Bewertung darauf hinweist, dass Anwohner im Neubaugebiet Medinghoven nun Umwege in Kauf nehmen müssen. "Optimierungsbedarf besteht auch bei den Schrankenschließzeiten, die, wie ich beobachten konnte, lange und häufig sind", fügt Moll hinzu. "Die Gründe dafür liegen in der komplexen Schaltung der Signalanlage zur Gewährleistung der Sicherheit beim zweigleisigen Betrieb der Bahnstrecke."

Er setze sich mit seinem Alfterer CDU-Kollegen Oliver Krauß dafür ein, durch zusätzliche Signale und Relais Verbesserungen zu erzielen. Außerdem erwartet er von der Stadt ein Konzept, um den Verkehrsfluss um die Almabrücke herum zu optimieren.

Auch zur neu geschaffenen Verkehrsführung hat der CDU-Planungsexperte Fragen. "Ob die realisierte Schleppkurve in beiden Richtungen aus und in die Ladestraße ausreichend bemessen ist, kann ich noch nicht abschließend beurteilen", erklärte er. Beobachtet werden müsse auch, ob der Begegnungsverkehr von größeren Fahrzeugen in der Ladestraße reibungslos läuft und die neue Bucht zum Ausweichen ausreicht.

"Der verkehrssichere Umbau des Übergangs Weck-Werk, so wie er nun umgesetzt wurde, macht die Nutzung leider weniger komfortabel", findet auch die SPD-Stadtverordnete Gabi Mayer. "Die örtliche Politik hat allerdings von den möglichen Varianten mit der sogenannten Vorzugsvariante das kleinste Übel gewählt." Froh ist sie, dass die Sperrung ein Ende hat und die Umleitungen für den Verkehr aufgelöst wurden. Gleichwohl kündigte Mayer an: "Neu entstehende Belastungen für Anwohner werden wir genau im Auge behalten und im Detail prüfen, welche Nachbesserungen und Änderungen im Sinne der Nutzer und der Anlieger möglich sind."

Eindeutig sicherer sei der Übergang geworden, findet Grünen-Ratsherr Rolf Beu: "So kann es jetzt nicht mehr dazu kommen, dass durch Rückstaus vor der B 56 wartende Kraftfahrzeuge auf den Schienen stehen bleiben und sich und die S-Bahn-Fahrgäste gefährden."

Beu hofft, dass der Bahnübergang auch langfristig erhalten bleibt und das von der Bahn betriebene Planfeststellungsverfahren zur Komplettschließung des Bahnübergangs nicht erfolgreich sein wird. Wie die Bahn in ihrer Pressemitteilung zur Öffnung betonte, werde die Beseitigung des Bahnübergangs Weck-Werk sowie weiterer höhengleicher Bahnübergänge auf der Voreifelbahn weiter verfolgt.

Auch FDP-Bezirksverordneter Frank Thomas hält die Verkehrsführung für nicht ideal: "Aber das war sie in der Vergangenheit auch nicht." Ein geöffneter Bahnübergang sei für die gesamte Verkehrssituation besser als ein geschlossener. "Daher bleiben alle politischen Vertreter aufgefordert, sich auch in Zukunft geschlossen für den Erhalt des Bahnübergangs einzusetzen", meinte er.

Buslinie 633 fährt wieder ohne Umweg

Die Buslinie 633 (Lessenich-Duisdorf-Alfter-Bornheim), die wegen der Sperrung des Bahnübergangs Weck-Werk monatelang einen Umweg fahren musste, soll ab heute wieder ihren angestammten Weg nehmen. "Wir brauchten dazu ein bisschen Vorlauf wegen der Betriebsanweisungen für alle Busfahrer", erklärte Stadtwerke-Sprecherin Veronika John. Wegen der neuen Verkehrsführung wird der Linienweg in Richtung Duisdorf-Lessenich über die Ladestraße erfolgen.

Die Haltestelle "René-Schickele-Straße" in Fahrtrichtung Duisdorf Bahnhof-Lessenich entfällt, Fahrgästen wird die Haltestelle "Duisdorf Bahnhof" empfohlen. Die Fahrtrichtung Bornheim ist nicht von Änderungen betroffen.

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