31. Duisdorfer Gewerbeschau Riesenkuchen und Affentheater

Duisdorf · Gehen Sie in Duisdorf einkaufen", ruft Horst Bachmann vom Verein Hardtbergkultur die Besucher der 31. Gewerbeschau von der Bühne am Schickshof aus auf. "Und tragen Sie dazu bei, dass uns dieses Ortszentrum erhalten bleibt."

 Die Rochusstraße wird ab der Mittagszeit immer voller. Die Besucher erkunden das Angebot an 100 Ständen und in den offenen Geschäften.

Die Rochusstraße wird ab der Mittagszeit immer voller. Die Besucher erkunden das Angebot an 100 Ständen und in den offenen Geschäften.

Foto: Roland Kohls

Ein wichtiges Anliegen angesichts der Geschäfte, die in den vergangenen Jahren aus der Einkaufsstraße verschwunden sind. Die hat einiges zu bieten, wovon sich an diesem Sonntag viele Menschen überzeugen. Gisbert Weber, Chef der Wirtschafts- und Gewerbegemeinschaft Hardtberg (WGH), spricht von annähernd 25.000 Besuchern. Die WGH und die Aussteller seien zufrieden.

Weber und Bachmann eröffnen die Schau mit deren Schirmherrn, dem SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrich Kelber. In Vertretung für Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand, die verhindert ist, begrüßt Christian Trützler das Publikum - sein erster Auftritt als ihr erster Stellvertreter. Danach gibt es Programm von Duisdorfer Musikschülern, eine Zirkusaufführung, Tanz und Musik bis in den Abend.

Besonders für den Nachwuchs haben die Beteiligten viel vorbereitet: Spiel und Spaß für Groß und Klein beim Affentheater aus Solingen, eine Torwand beim 1. FC Hardtberg, einen überlangen Kickertisch bei der VR-Bank - auf jeder Seite waren 22 Spielfiguren angebracht - und Puppentheater bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Beim Jugendzentrum Sankt Martin können die Kinder Korken angeln und einen Tresor knacken - wenn sie den richtigen Schlüssel finden.

Rund 100 Stände säumen die Rochusstraße, darunter 18 von Vereinen. Das sei eigentlich zu viel für eine Gewerbeschau, meint Optiker Aloys Zapp. "Da ist die Frage, ob das notwendig ist." Jens Schwarz-Freitag, der für die Bürgerinitiative "Rettet das Hardtbergbad" Unterschriften sammelt, findet die Frage überflüssig. Man präsentiere so auch ein starkes soziales Umfeld am Standort Duisdorf. "Das ist auch ein Entscheidungskriterium für Menschen, die nach Bonn kommen." Sowohl für Neubürger als auch für neue Gewerbetreibende.

Beide könne man in Duisdorf immer gebrauchen, um den Einkaufsstandort attraktiv zu halten, meint Jutta Suttner, Mitinhaberin des Reformhauses Blattner. Es sei natürlich bedenklich, wenn Geschäfte die Einkaufszone verlassen. Sie mache sich aber keine Sorgen, schon allein wegen der neuen Wohngebiete, die neue Kundschaft bringen. "Man muss halt einiges dafür tun." Neben den Autos, Rasenmähern und anderen Produkten der Gewerbetreibenden gibt es viel Unterhaltung. Im Kulturzentrum Hardtberg lockt die "French Quarter Jazz Band" Musikliebhaber an. Vor Optik Kafarnik präsentiert "Herr Jemine" alias Marcus Steck eine Jonglier- und Unterhaltungsshow für Groß und Klein, was auch Neugierige ins Geschäft lockt.

Die Sorge, dass die Karnevalsmesse auf dem Brüser Berg Besucher abzieht, bestätigt sich laut Weber nicht. Im Gegenteil: Man mache gegenseitig Werbung für einander und plane fürs nächste Jahr eine engere Zusammenarbeit. Ärgerlich seien dagegen die Trittbrettfahrer: Filialgeschäfte, die zur Gewerbeschau aufmachen, ohne einen Cent zu bezahlen. "Das sind große Geschäfte, die sich die Standortförderung von den Nachbarn bezahlen lassen", so Weber. "Das wollen wir dieses Jahr erstmals transparent machen."

Der längste Erdbeerkuchen

Dass der Erdbeerkuchen von Markus Schell voriges Jahr 30 Meter lang war, hatte mit der 30. Gewerbeschau in Duisdorf zu tun. Diesmal war der Ehrgeiz noch größer: 40 Meter misst der Kuchen am Ende. Dafür habe er mehr als 600 Eier und 250 Schalen Erdbeeren aus Bornheim verwendet, sagt der Inhaber von Café Schells Eck. "Das macht mir Spaß." Ab 1 Uhr nachts hatte er an dem Rekordkuchen gearbeitet. Unterstützt wurde er von seinem Vater und zwei Aushilfen. Alles ist Sonntagmittag pünktlich fertig, um von dem Bäcker und Gewerbeschau-Schirmherr Ulrich Kelber angeschnitten zu werden. Obwohl noch nicht alle 40 Meter vor dem Geschäft aufgereiht sind, beginnt schon der Verkauf: Die Duisdorfer können es kaum erwarten, sich ein Stück des leckeren Kuchens zu sichern.

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